Wadephul: CDU-Basis soll bei Neuordnung der Spitze mitreden
Nach den Verlusten bei der Bundestagswahl hat CDU-Chef Armin Laschet einen personellen Neuanfang vorgeschlagen. Der CDU-Landesgruppenchef Johann Wadephul aus Schleswig-Holstein fordert, dieses Mal müsse die Partei auf die Basis hören.
Wadephul führte als Beispiel die Kür des Kanzlerkandidaten im Bundestagswahlkampf an, als viele CDU-Mitglieder eher zu CSU-Chef Markus Söder tendiert hatten als zu Laschet. "Die Auswahl des Kanzlerkandidaten ist ja ohne Basisbeteiligung durchgeführt worden", sagte Wadephul NDR Schleswig-Holstein. Deshalb sei von Anfang an der Wurm drin gewesen im gesamten Bundestagswahlkampf. "Das können wir uns in der Opposition nicht erlauben. Wir brauchen jetzt eine Aufstellung für die CDU, die von der Basis getragen wird."
Günther zollt Laschet Respekt
Laschets Ankündigung, den Weg für eine neue CDU-Spitze frei zu machen, nannte Wadephul respektabel - aber auch alternativlos. Politische Verantwortung besteht eben tragischerweise auch darin, dass man nach dem Kanzleramt streben könne, aber - wenn man es verfehle - dann die Position auch frei mache. Der CDU-Landesvorsitzende und Ministerpräsident Daniel Günther zollte Laschet Respekt: Laschet stehe wie kein zweiter für Verantwortungsbewusstsein, Charakterstärke und Demut.
Laschet hatte gestern angekündigt, sich schrittweise von der Parteispitze zurückzuziehen. Es solle einen Parteitag geben - wann ist noch offen. Er selbst will demnach den Prozess moderieren.
