Vogelgrippe in SH: 30 neue Fälle bei Wildvögeln
Die Geflügelpest breitet sich weiter in Schleswig-Holstein aus. Auch der Kreis Steinburg hat jetzt einen Fall bestätigt.
Laut Landwirtschaftsministerium sind 30 neue Fälle bei Wildvögeln aufgetaucht. Insgesamt liegen demnach derzeit 75 positive Nachweise der Geflügelpest - auch Vogelgrippe genannt - bei Wildvögeln im Land vor. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) wurde das Virus bei Wildgänsen, Wildenten, Brachvögeln, einem Austernfischer und mehreren Möwen festgestellt. Bislang waren die Kreise Nordfriesland, Dithmarschen und Rendsburg-Eckernförde betroffen, die bereits Schutzauflagen wie Stallpflicht verfügt haben - jetzt wurde ein erster Fall für den Kreis Steinburg bestätigt.
Kreis Steinburg reagiert
Den Informationen nach wird der Kreis Steinburg, wie die anderen betroffenen Kreise, eine Aufstallung in bestimmten Gebieten anordnen. Eine landesweite Stallpflicht für Geflügel hatte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) allerdings schon am Freitag ausgeschlossen. Hintergrund ist, dass die Geflügelpest derzeit regional sehr unterschiedlich auftritt und vor allem die Westküste betrifft. Am Donnerstag war der erste Fall von Geflügelpest in einer Nutztierhaltung in diesem Herbst in Deutschland nachgewiesen worden - in einer kleinen Hühnerhaltung auf der nordfriesischen Hallig Oland.
Gefährliche Infektionskrankheit für Vögel
Die Geflügelpest ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Zuletzt hatte es einen Ausbruch in einer Hausgeflügelhaltung in Schleswig-Holstein im März 2018 gegeben. Die Geflügelpest-Epidemie von November 2016 bis Frühjahr 2017 war die schlimmste Tierseuchenwelle dieser Art in Deutschland seit Jahrzehnten: Mehr als 900.000 Tiere mussten bundesweit gekeult werden, allein in Schleswig-Holstein etwa 65.000. Die Vogelgrippe kann laut FLI auch auf den Menschen übertragen werden. Nach Angaben der Hamburger Verbraucherschutzbehörde wurden solche Fälle aber bislang weltweit nicht nachgewiesen.
