Strom statt Diesel: Drei neue Hybrid-Fähren auf dem NOK
Drei neue Hybrid-Fähren fahren in Zukunft auf dem Nord-Ostsee-Kanal in Hohenhörn, Hochdonn und Nobiskrug. Die erste von ihnen soll Mitte November den regulären Betrieb aufnehmen.
Die "Arlau", die "Alster" und die "Stecknitz" ersetzen in Zukunft die ältesten Kanalfähren auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Am Freitag wurden sie in Hochdonn (Kreis Dithmarschen) getauft. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, sagte: "Wir haben Hybridfähren, also Fähren, die eigentlich elektrisch betrieben werden, aber einen Generator an Bord haben, der dann die Batterie wieder lädt. Wir gehen damit einen Riesenschritt in die Zukunft."
Die Schiffe sind nicht mehr mit einem Dieselmotor, sondern mit einem Hybrid-Antrieb ausgestattet. Das bedeutet, dass sie mit Strom versorgt werden, den sie vom Land bekommen. Er wird in Batterien an Bord der Schiffe gespeichert. Nur wenn die Batterien während der Fahrt leer gehen, müssen sie per Dieselgenerator aufgeladen werden. Die neuen Kanalfähren sind außerdem schneller als die alten Fähren. Sie fahren mit 13 Kilometern pro Stunde über den Kanal. Bisher fuhren sie mit acht Kilometern pro Stunde.
Innovation auch beim Anlegen
Den Ökostrom sollen die Schiffe bei den Fähranlegern beziehen, die momentan noch umgerüstet werden. Während die alten Fähren sich mit Motorkraft an den Anleger drücken, haben die Hybridfähren ein neues Verriegelungssystem, bei dem sich ein ausfahrbarer Haken am Anleger festhält. Dadurch können die Motoren während der Wartezeiten ausgeschaltet werden - es wird Energie gespart. Sobald die Anleger fertig umgebaut und die Testfahrten abgeschlossen sind, können die neuen Fähren in den regulären Betrieb gehen.
Am 15. November wird die "Arlau" in Hohenhörn (Kreis Dithmarschen) als erste Hybridfähre in den regulären Betrieb gehen. Danach folgen die anderen beiden in Hochdonn und Nobiskrug (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Langfristig soll die gesamte Flotte von 16 Kanalfähren ersetzt werden. Ein Schiff kostet rund acht Millionen Euro.
