Sparkassen Holstein und Südholstein: Warum platzte die Fusion?
Aus den beiden Sparkassen Holstein und Südholstein sollte eines der größten Finanzhäuser Norddeutschlands werden. Am Dienstag wurde bekannt, dass die Fusionspläne geplatzt sind. Über die Begründung gibt es Meinungsverschiedenheiten.
Die Geschäftsmodelle und die technischen Infrastrukturen seien zu unterschiedlich. So begründet eine Sprecherin der Sparkasse Südholstein den Abbruch der Verhandlungen. Thomas Piel, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Holstein, kann diese Begründung nicht verstehen. Er erklärte, dass es im Vorfeld der offiziellen Gespräche intensive Analysen gegeben habe.
Auch ein gemeinsamer technischer Dienstleister habe keinerlei Probleme gesehen. Konkrete Details, warum die Fusionsverhandlungen jetzt abgebrochen wurden, seien auch Piel nicht genannt worden. Er ergänzte, dass sich die Atmosphäre der Gespräche sehr verändert habe, seit der ehemalige Sparkasse-Südholstein-Vorstand Andreas Fohrmann nicht mehr an Bord gewesen sei. An eine Wiederaufnahme der Gespräche glaubt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Holstein momentan nicht, es müssten vorher viele menschliche Enttäuschungen aufgearbeitet werden.
Träger der Sparkassen sind vier Kreise und zwei Städte
Nach den ursprünglichen Plänen hätten die Sparkassen mit Hauptsitzen in Neumünster, Bad Oldesloe und Eutin fast 500.000 Kunden, etwa 1.900 Mitarbeiter und eine Bilanzsumme von 13,39 Milliarden Euro gehabt. Damit wäre sie die größte Sparkasse Schleswig-Holsteins geworden.
Träger der beiden Sparkassen sind die Zweckverbände Holstein, an dem die Kreise Ostholstein und Stormarn beteiligt sind, und Südholstein (Kreise Pinneberg und Segeberg sowie die Städte Uetersen und Neumünster). Aktuell gibt es in Schleswig-Holstein elf Sparkassen - acht sind als öffentlich-rechtliche Einrichtungen organisiert, drei als Aktiengesellschaft. Ende letzten Jahres platzten bereits die Fusionsverhandlungen zwischen der Förde Sparkasse und der Sparkasse Mittelholstein nach drei Monaten Verhandlungen.
