Silvester: Relativ ruhige Nacht für Polizei und Feuerwehr
Das Feuerwerkverkaufsverbot sorgte das zweite Jahr in Folge für einen relativ ruhigen Jahreswechsel in Schleswig-Holstein. Die Rettungsleitstellen zählten nach eigenen Angaben etwa 90 Einsätze, bei der Polizei waren es rund 1.000.
Wie im Vorjahr gab es zu Silvester Corona-bedingte Einschränkungen und das haben auch die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr gemerkt. In der Silvesternacht blieb es vielerorts weitgehend ruhig. "Abgesehen von einer brennenden Feuerwerksbatterie auf einer Kreuzung hatten wir gar nichts", sagte zum Beispiel ein Feuerwehrsprecher aus Kiel. Bei den Einsätzen der meist freiwilligen Feuerwehren mussten landesweit häufig brennende Mülleimer gelöscht werden, auch einige Küchen standen in Flammen. In Neumünster musste die Feuerwehr laut Landesfeuerwehrverband in der Nacht zu Sonnabend gar nicht zu Bränden ausrücken.
Augen-und Handverletzungen durch Feuerwerk
In der Österstraße in Meldorf (Kreis Dithmarschen) schossen die Funken einer Feuerwerksbatterie laut Leitstelle einem 22-Jährigen ins Gesicht, der Mann kam mit schweren Augenverletzungen in eine Klinik. Beim Entzünden habe die Feuerwerksbatterie ohne Zeitverzug reagiert, so die Feuerwehr. Der junge Mann müsse mit dem Verlust seines Auges rechnen. Auch in Mölln (Kreis Herzogtum Lauenburg) berichten die Einsatzkräfte von einem Unfall mit einem Feuerwerk. Ein Mann musste mit schweren Handverletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) wurden rund ein Dutzend Verletzte aus der Silvesternacht behandelt. Im UKSH Kiel waren es nach Angaben des Leiters der Notaufnahme drei Menschen. Am UKSH in Lübeck war in der Silvesternacht etwas mehr los. Eine Mitarbeiterin sprach von etwa zehn Patienten mit Verletzungen, die meist Verbrennungen hatten - eine davon sehr schwer.
Böller zerstören Scheiben in Schleswig
In der Friedrichstraße in Schleswig (Kreis Schleswig-Flensburg) ermittelt die Polizei, nachdem dort offenbar nicht zugelassene Böller gezündet wurden. Die Wucht der Explosionen war nach Angaben eines Sprechers so stark, dass die Glasscheiben eines Geschäfts im Eingangsbereich zerstört wurden.
Zwei tote Ponys auf A7
Auch die Autobahnpolizei hatte mit den Auswirkungen von Silvester zu tun. Auf der A7 standen Freitagabend in der Nähe des Rastplatzes Hüttener Berge plötzlich zwei Island-Ponys auf der Autobahn. Sie wurden nach Angaben eines Sprechers vermutlich durch die Silvester-Knallerei aufgeschreckt und liefen auf die Fahrbahn. Zwei Autofahrer konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen, die Tiere wurden angefahren und verendeten auf der Autobahn.
Corona-Pandemie verhindert größere Partys
Wie bereits im vergangenen Jahr war in Schleswig-Holstein der Verkauf von Böllern und Feuerwerk verboten. Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern war zwar erlaubt - Städte und Gemeinden hatten es aber teilweise in bestimmen Bereichen untersagt. Angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen und der Ausbreitung der Omikron-Variante in Schleswig-Holstein hatte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) dazu aufgerufen, Silvester nur zurückhaltend zu feiern. Die Landesregierung hatte die Corona-Regeln erst wenige Tage vor dem Jahreswechsel noch einmal verschärft. Seitdem dürfen sich privat nur noch höchstens zehn Menschen treffen. Ausnahmen gibt es etwa, falls alle Personen einem Haushalt angehören.
