Seehundbestand im Wattenmeer entwickelt sich prächtig
1991 vereinbarten die ans Wattenmeer grenzenden Länder ein Abkommen, um den Seehundbestand zu schützen. Heute zeigt sich: Es war ein voller Erfolg. Der Bestand hat sich seitdem fast verdoppelt.
Das große Seehundsterben Ende der 1980er, ausgelöst durch das Staupevirus, raffte rund zwei Drittel des gesamten Seehundbestandes dahin. Die drei Anrainerstaaten Dänemark, Deutschland und die Niederlande waren sich damals einig: Es muss grenzübergreifend etwas passieren, um den Bestand wieder stabilisieren zu können. Dazu waren einige Maßnahmen nötig, die im "Abkommen über die Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer" festgezurrt wurden: zum Beispiel das generelle Jagdverbot im Nationalpark Wattenmeer, die Einrichtung besonderer Schutzzonen für die Wurf- und Liegeplätze der Seehunde und strenge Regeln für die Schifffahrt. Auch "Schleswig-Holstein hat mit seinen umfassenden Schutzmaßnahmen dazu beigetragen, dass eine deutliche Erholung der Bestände zu verzeichnen und dieses trilaterale Schutzabkommen ein Erfolg geworden ist", erklärt Umweltstaatssekretärin Dorit Kuhnt.
Bestand regeneriert sich, Umweltgifte sind aber weiterhin ein Problem
Die Bilanz der vereinbarten Maßnahmen fällt nach 30 Jahren beeindruckend aus: Seit 1999 hat sich der Bestand der Seehunde von gut 15.000 Tieren auf jetzt knapp 28.500 fast verdoppelt. Allerdings ist der hohe Eintrag von Umweltgiften in die Nordsee nach wie vor ein großes Problem. Seehunde reichern diese Gifte im Körper an. Das schädigt ihr Immunsystem, sie werden anfällig für Krankheiten. Es bleibt also trotz der beeindruckenden Zahlen noch einiges zu tun.
