SH schafft Platz für Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine
Die Landesunterkunft in Bad Segeberg soll zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge aus der Ukraine werden. Alle Menschen, die bislang dort untergebracht waren, werden auf andere Standorte verteilt.
In Schleswig-Holstein laufen die Vorbereitungen für die Aufnahme geflüchteter Menschen aus der Ukraine auf Hochtouren. "Wir erwarten voraussichtlich etwa 13.500 Flüchtlinge", sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) beim Besuch der Landesunterkunft in Bad Segeberg. Das seien allerdings lediglich grobe Schätzungen. "Ich habe die Landrätinnen, Landräte, die Oberbürgermeisterin und Oberbürgermeister schon darüber informiert, dass sie sich auf eine kurzfristige Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine einstellen müssen."
Unterkünfte werden hergerichtet

Bereits seit Mittwoch werden ihren Angaben zufolge die Menschen, die bislang in Bad Segeberg untergebracht waren, auf andere Standorte verteilt. Die Einrichtung in Bad Segeberg soll die zentrale Anlaufstelle für Ukrainerinnen und Ukrainer werden. Dafür werden die Unterkünfte aktuell hergerichtet. "Außerdem haben wir dort bereits zusätzliche Container stehen, die ebenfalls genutzt werden können. In wenigen Wochen sollen weitere Container bereitgestellt werden", sagte Sütterlin-Waack. Da die Geflüchteten alle das gleiche Schicksal teilen, sollen bestenfalls alle zusammen untergebracht werden.
Reservestandort Seeth könnte aktiviert werden
Nach Angaben des Innenministeriums sind derzeit rund 1.550 Geflüchtete in den Landesunterkünften untergebracht. Sütterlin-Waack erklärte: "Bis Monatsende können wir 2.000 Menschen aus der Ukraine in allen unseren Landesunterkünften unterbringen. Allein die Kapazität in Bad Segeberg wird aktuell von 500 auf dann 600 erweitert." Zusätzlich könne der Reservestandort Seeth (Kreis Nordfriesland) aktiviert werden. Das Land prüfe bereits, welche weiteren Reservestandorte möglich seien.
"Da ukrainische Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren aktuell nicht das Land verlassen dürfen, ist damit zu rechnen, dass vor allem Frauen mit Kindern die Flucht aus der Ukraine antreten werden", sagte die Innenministerin. Mütter mit Kindern sollen gemeinsam untergebracht werden, auch wenn es sich um mehr als zwei Personen handelt.
Vorbereitungen auch in Schulen
Auch die Schulen in Schleswig-Holstein bereiten sich auf die Ankunft der Flüchtlinge vor. Das Land will nach Worten von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) die Kinder aus der Ukraine möglichst nahtlos in das hiesige Schulsystem integrieren. Die Zentren für Deutsch als Zweitsprache seien auf zusätzliche Kinder aus der Ukraine vorbereitet. "Wir werden an den Schulen alles Nötige unternehmen, um Familien aus der Ukraine Halt zu geben", sagte Prien im Bildungsausschuss des Landtags.
Auch die Hochschulen ergriffen im Rahmen ihrer Autonomie eigenverantwortlich notwendige Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine, äußerte Prien. So habe die Universität Kiel die Kooperationen mit russischen Universitäten bis auf weiteres ausgesetzt und entschieden, ihre vier Studierenden, die sich an der Universität Irkutsk befinden, nach Deutschland zurückzuholen.
