Eine Luftbildaufnahme über Sierra Leone. Eine vertrocknete Ebene, ein einziger Baum im Hintergrund. © Screenshot

Regenwald-Rettung aus dem Homeoffice in Nortorf

Stand: 28.09.2022 18:32 Uhr

In Sierra Leone (Westafrika) wurden in der Vergangenheit Tausende Hektar tropischer Regenwald abgeholzt. Ein Ehepaar aus Nortorf bei Itzehoe hat nun damit begonnen, ihn wieder aufzuforsten.

Wegen anderer Hilfsprojekte sind Marion von Oppeln und Lars Bessel aus Nortorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) bereits seit vielen Jahren regelmäßig in Sierra Leone unterwegs. Im Gespräch mit einem Bürgermeister vor Ort sei den beiden dann aufgefallen: "Mensch, das ist so abgeholzt hier. Man müsste Wald pflanzen". Daraufhin habe der Bürgermeister zugestimmt: "Ja, genau das wäre das Richtige."

Zurück in Deutschland gründeten die beiden das Unternehmen Greenlimba - ein sogenanntes Social Business. Per Crowdfunding sammeln von Oppeln und Bessel nun Baumspenden, um die Pflanz-Aktion ins Rollen zu bringen. Und das mit möglichst kleinem Aufwand von zu Hause im Büro.

Erste Bäume wurden bereits gepflanzt

3.326 Euro sind mittlerweile laut Website an Spendengeldern eingegangen. Umgerechnet sind das insgesamt 137 Bäume. Gemeinsam mit Kommunen und Kleinbauern in Sierra Leone hat Greenlimba bereits losgelegt:

"Also wir haben angefangen, auf zwei kleinen Flächen in diesem Jahr, in der beginnenden Regenzeit - also im Juli und August - zu pflanzen", so das Ehepaar. Das Land bleibe währenddessen im Besitz der Kleinbauern. Man habe lediglich die Fläche zugesagt bekommen - für die nächsten 99 Jahre.

Die Bäume kann das Unternehmen in eigener Regie anpflanzen. Demzufolge entstehen dort keine Monokulturen, sondern robuste Mischwälder. Wenn in voraussichtlich zehn Jahren der Wald komplett aufgeforstet sei, könne er später rund 500.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Außerdem speichere der Wald dann große Mengen Wasser und es entstehe neuer Lebensraum für seltene Tierarten.

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Schleswig-Holstein Magazin | 28.09.2022 | 19:30 Uhr

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