Rader Hochbrücke: Mehr als 60.000 Verstöße gegen Tempolimits
Neue Blitzer auf der Rader Hochbrücke haben es möglich gemacht: Das Land nahm 2020 Verwarnungsgelder von insgesamt 588.000 Euro ein.
Anfang des Jahres 2020 waren die neuen Blitzer-Anlagen auf der A7-Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal in Betrieb genommen worden. Laut Verkehrsministerium wurden im gesamten Jahr mehr als 60.000 Verstöße registriert, davon 60.077 wegen überhöhter Geschwindigkeit. Das Land nahm Verwarngelder in Höhe von insgesamt 588.000 Euro ein. Die hohe Zahl mache deutlich, dass die verhängten Tempolimits zum Schutz der maroden Brücke weiterhin geboten seien, sagte Verkehrsstaatssekretär Thilo Rohlfs.
Zahlen im zweiten Halbjahr geringer
Im zweiten Halbjahr 2020 wurden 26.366 Geschwindigkeitsverstöße verzeichnet. Im ersten Halbjahr waren es sogar 33.711. Daraus wurden 16.860 Verwarnungen erteilt (1. Halbjahr: 27.549) und 11.015 Bußgeldverfahren (1. Halbjahr: 6.273) eingeleitet. Außerdem wurden 54 Fahrverbote (1. Halbjahr: 59) erteilt. Die geringeren Zahlen im zweiten Halbjahr führt Rohlfs auf den Lockdown und die eingeschränkten Reiseverkehre zurück.
Tempolimit schützt vor Schäden durch Schwingungen
2019 hatte es insgesamt knapp 26.000 Geschwindigkeitsverstöße auf der Brücke gegeben. Doch ein Vergleich mit den aktuellen Zahlen ist nicht möglich, weil die früheren Blitzgeräte bei Autos erst ab 115 km/h auslösten. Zurzeit gilt auf der maroden Rader Hochbrücke bei normalen Windverhältnissen ein Limit von 100 km/h, bei starkem Wind Tempo 80 und bei Sturm noch 60 km/h. Die in die Jahre gekommene Brücke im Verlauf der Autobahn 7 bei Rendsburg soll mit den neuen Blitzern effizienter vor Schwingungsschäden geschützt werden.
Planung für Neubau bislang im Zeitplan
Das Bauwerk muss noch bis zum Jahr 2026 halten. Dann soll der geplante Neubau fertig sein und die alte Rader Hochbrücke wird abgerissen. An ihrer Stelle soll schließlich bis 2029 eine zweite Brücke entstehen. Ab 2029 soll dann für jede Fahrtrichtung eine Brücke mit je drei Fahrspuren zur Verfügung stehen. Gegen die Neubaupläne gibt es 21 Einwendungen. Laut Verkehrsministerium steht der Zeitplan für den Neubau nach wie vor.
