Prozess um tödliche Schüsse: Angeklagter schweigt
Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 50 Jahre alten Mann vor, am 16. Juni 2020 in Meldorf (Kreis Dithmarschen) seinen Stiefsohn erschossen zu haben.
Zum Prozessauftakt am Dienstag vor dem Landgericht Itzehoe schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen. Der Richter vernahm dessen Ex-Frau, sie tritt als Nebenklägerin in dem Verfahren auf. Der Angeklagte soll zwei Mal auf offener Straße auf seinen Stiefsohn geschossen haben. Als das Opfer nach einem ersten Schuss in den Oberkörper zu fliehen versuchte, soll der Angeklagte den Mann mit dem Auto verfolgt und ihm noch einen Kopfschuss versetzt haben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Opfer starb im Krankenhaus an den Folgen der Verletzungen. Der Schütze konnte damals in Tatortnähe festgenommen werden.
Urteil für Januar erwartet
Hintergrund der Bluttat waren den Angaben zufolge familiäre und finanzielle Streitigkeiten. Dabei soll es unter anderem um Steuerschulden gegangen sein aus der Zeit eines gemeinsam betriebenen Restaurants. Die Anklage lautet auf Totschlag und Verstoß gegen das Waffengesetz. Die Waffe soll der Angeklagte illegal besessen haben. Ein Urteil wird frühestens im Januar 2021 erwartet.
