Postbote hortet Wahlunterlagen - Strafverfahren eingeleitet
Die Kriminalpolizei hat in Schleswig die Wohnung eines Postboten durchsucht. Er hatte offenbar Hunderte Wahlbenachrichtigungen zurückgehalten.
Interne Ermittlungen bei der Post hatten nach Angaben der Polizei ergeben, dass der Schleswiger bis zu 700 Wahlbenachrichtigungen im Bereich der Ortschaften Borgwedel und Stexwig (Kreis Schleswig-Flensburg) nicht zugestellt hatte. Daraufhin erstatte die Post bereits Anfang September Anzeige gegen den Mitarbeiter. Am Dienstag statteten nun Polizeibeamte dem Postboten einen Besuch in seiner Wohnung ab.
Kisten voller Briefe gehortet
Die Beamten fanden nicht nur die vermissten Wahlbenachrichtigungen, sondern weitere Kisten voller Briefe. Es handelt sich vermutlich um eine vierstellige Zahl, so die Angaben der Polizei. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet. Warum der Mann die Post nicht ausgeliefert hatte, ist nach Angaben einer Polizeisprecherin noch unklar - die Ermittler gehen allerdings nicht von einem politischen Motiv aus. Die Gemeinde hat die Wahlbenachrichtigungen nun erneut verschickt.
Wahl auch ohne Benachrichtigung möglich
Auch in der Gemeinde Stockelsdorf (Kreis Ostholstein) sind Hunderte Wahlbenachrichtigungen nicht zugestellt worden. Dort war allerdings eine Panne bei der Post der Grund. Landeswahlleiter Tilo von Riegen betonte aber, dass jeder Wahlberechtigte auch ohne die Benachrichtigungen wählen könne. Es reiche, wenn er sich im Wahllokal ausweise.
Genauso fehlen auch in Siek im Kreis Stormarn die Wahlunterlagen, mit Poststempel 30. und 31. August.
