Sylt-Pendler leiden unter Streik: "Wagen 14 wie in der Sauna"
Keine Züge auf der Strecke Flensburg-Kiel, Notfahrpläne und ein Zwei-Stunden-Takt zwischen Flensburg und Hamburg, Kiel und Husum und auf der Marschbahn von Hamburg nach Sylt. Der Bahnstreik legt auch am Donnerstag weite Teile Schleswig-Holsteins lahm.
Besonders darunter leiden müssen die Sylt-Pendler. Denn nach Sylt führt eben nur der Bahndamm. Der regulär fahrende Autozug als Alternative sei für viele Menschen zu teuer, betont Achim Bonnichsen von der Pendler-Initiative. Zwei Drittel der Verbindungen nach Sylt fielen am Morgen aus. Die Züge, die kamen, waren zwar lang, trotzdem mussten viele schon ab Niebüll und erst recht ab Klanxbüll ( beides Kreis Nordfriesland) stehen. Entsprechend unzufrieden waren die Bahnkunden. "Wagen 14 wie in der Sauna", schreibt beispielsweise ein Sylt-Pendler am Donnerstagmorgen auf Facebook. Viele Pendler beschwerten sich, dass die GDL gerade in der Pandemie-Zeit streikt.
Pendler-Initiative: Zug ist Lebensader
Achim Bonnichsen von der Pendler-Initiative beschrieb: "Die Züge sind natürlich sehr gut gefüllt. Und gerade in der Pandemiezeit ist es natürlich auch ein ungutes Gefühl in so einen vollen Zug einzusteigen." Er kritisierte den Bahnstreik als unverhältnismäßig: "Gerade hier auf der Marschbahn, auf der Strecke nach Sylt, weil dieses hier eine Lebensader ist - und wir keine andere Möglichkeit haben auf die Insel zu kommen." Viele Pendler seien zu spät zur Arbeit gekommen. Einige seien auch schlicht gar nicht angekommen. Diejenigen, die einen Zug verpasst hätten, hätten durch den Streik zwei Stunden auf die nächste Bahn warten müssen und extrem viel Zeit verloren. Und auch auf dem Rückweg am Mittwochabend gab es Probleme. Da am Mittwoch der letzte Zug zurück aufs Festland um 22 Uhr gefahren sei, mussten einige Gastronomen früher schließen, damit ihre Beschäftigten noch nach Hause kämen.
