Daniel Günther blickt bei einem Interview in die Kamera © NDR Foto: Carsten Rauterberg
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AUDIO: Daniel Günther glaubt weiter an den Bau der Batteriefabrik bei Heide (1 Min)

Batteriefabrik bei Heide: Überraschungsbesuch von Günther

Stand: 14.11.2022 17:30 Uhr

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) will sich weiterhin für den Bau der Batteriefabrik bei Heide einsetzen. Trotz der zuletzt geäußerten Bedenken seitens Northvolt glaubt Günther nach wie vor an den Bau der Werkshallen.

Ministerpräsident Daniel Günther hat Heide im Kreis Dithmarschen am Montag überraschend einen Besuch abgestattet und dabei das Gespräch mit Gemeindevertretern gesucht. Das schwedische Unternehmen Northvolt hatte im März dieses Jahres eine 4,5 Milliarden schwere Investition bei Heide angekündigt. Auf einer 160 Hektar großen Fläche sollen eine Batteriefabrik und 3.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Ende Oktober dann die Ernüchterung: Ein Interview mit Northvolt-Chef Peter Carlosson führt zu Irritationen. Demnach denkt Northvolt vor dem Hintergrund großer Subventionen in den USA und hoher Energiepreise in Deutschland offenbar auch über eine Investition in den Vereinigten Staaten nach.

Ministerpräsident bleibt optimistisch

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Daniel Günther sagte NDR Schleswig-Holstein, dass er nach wie vor von einer Realisierung des Projektes bei Heide ausgeht. Er sei zu allen Punkten regelmäßig im Kontakt mit den Northvolt-Vertretern. "Alle Gespräche, die wir mit Northvolt führen, haben klar zum Inhalt, dass das Projekt hier realisiert werden soll", sagte der Ministerpräsident. Von den USA-Plänen des Unternehmens sei das Projekt bei Heide nicht betroffen. "Das ist etwas, was Northvolt zusätzlich noch stemmen möchte", so Günther. Er hoffe, dass bei dem geplanten Projekt in Schleswig-Holstein alles im Zeitplan bleibt.

Günther: Eine Riesen-Chance für die Region

Daniel Günther blickt bei einem Interview in die Kamera © NDR Foto: Carsten Rauterberg
In das Projekt sind neben der Firma Northvolt auch die dortigen Gemeinden, das Amt Heider Umland, die Stadt Heide und der Kreis Dithmarschen involviert.

Ein offener Punkt sei die Verkehrsanbindung der geplanten Fabrik. "Wir müssen uns über verkehrliche Infrastruktur unterhalten, dass die anliegenden Gemeinden hier in der Region auch die verkehrlichen Herausforderungen einer solchen Ansiedlung in den Griff bekommen", so der CDU-Politiker. Die Landesregierung und Günther wollen zeigen, dass man die Ansiedlung von Northvolt gemeinsam entwickeln will. Der Ministerpräsident selbst wisse, dass man dafür die Gemeindevertretung an der Seite brauche. "Denn das ist eine Riesen-Chance für die Region", sagte Günther.

Batteriezellen für Europa - aus der Region Heide

Auch Dithmarschens Landrat Stefan Mohrdieck (parteilos) war bei den Gesprächen mit Günther dabei. "Der Besuch des Ministerpräsidenten zeigte heute noch einmal, dass das Land mehr als großes Interesse daran hat, dass Northvolt in unserer Region ansässig wird", so Mohrdieck. Auch der Landrat zeigt sich optimistisch, dass das Projekt verwirklicht wird. "Alle Projekt-Beteiligten auf öffentlicher Seite setzen gemeinsam mit dem Unternehmen Northvolt unverändert alles daran, dass zukünftig grüne Batteriezellen für Europa in Europa hergestellt werden - und zwar in der Region Heide", so Mohrdieck.

Northvolt hat bislang noch keine endgültige Investitionsentscheidung für den Bau der Batteriefabrik bei Heide getroffen. Am 29. November tagt der Northvolt-Vorstand in Stockholm.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 14.11.2022 | 18:00 Uhr

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