Nach tödlichem Messerstich: Mehrjährige Jugendstrafe gefordert
Vor dem Flensburger Landgericht hatte ein 20-Jähriger zugegeben, einen 16 Jahre alten Jugendlichen getötet zu haben. Am Montag wurden die Plädoyers gehalten.
Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung forderten Haftstrafen nach dem Jugendstrafrecht. In den Plädoyers sahen es alle Seiten als erwiesen an, dass der 20-jährige Angeklagte am Osterwochenende mit einem Messer auf sein Opfer eingestochen hatte, sagte ein Sprecher des Landgerichts Flensburg. Die Verteidigung sprach sich für fünf Jahre Haft aus, die Staatsanwaltschaft für acht Jahre, die Nebenklage forderte neun Jahre Haft wegen Totschlags. Der Prozess fand bisher zum größten Teil unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Urteil will das Landgericht Flensburg am 24. November in öffentlicher Sitzung verkünden.
Geständnis zum Prozessauftakt
Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt Mitte September ein Geständnis abgelegt. Der 20-Jährige und das Opfer kannten sich. Mehrere Male soll es Streit zwischen ihnen gegeben haben. Am Tag der Tat soll der 16-Jährige den Älteren bedroht und geschlagen haben. Daraufhin habe er auf den Jugendlichen eingestochen, so der Angeklagte am ersten Verhandlungstag. Die Tat ereignete sich auf einer Aussichtsplattform in der Nähe der Schule Duborgskolen.
Trauermarsch durch Flensburg
Die Tat hatte im April in Flensburg für Entsetzen gesorgt. Etwa zwei Wochen nach dem Verbrechen gab es einen Trauermarsch durch die Stadt. Vor allem Freunde und Mitschüler verabschiedeten sich von dem Jugendlichen. Am Tatort gab es eine Schweigeminute. Es wurden Blumen, Kerzen und Bilder des Opfers niedergelegt.
