Nach drohender Schließung: Karstadt bleibt in Lübeck
Das Karstadt-Warenhaus in Lübeck soll nun doch nicht geschlossen werden. Im Sommer hatte der Konzern angekündigt, vier von fünf Karstadthäusern in Schleswig-Holstein schließen zu wollen.
Karstadt bleibt nun doch in Lübeck. Die Arbeitsplätze von 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Lübeck sind nach Angaben des Betriebsrats von Karstadt erstmal gesichert. Nach Verhandlungen mit dem Lübecker Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) und dem Vermieter des Konzerns hat die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH nun einen Mietvertrag über zehn Jahre abgeschlossen. Die Entscheidung von Galeria Kaufhof, die Filiale nicht zu schließen, sei eine gute Nachricht für die Beschäftigten, den Standort Lübeck und die Innenstadt, sagte Lindenau.
Lindenau will Innenstadt weiter entwickeln
"Ich danke den Verantwortlichen von Galeria Karstadt Kaufhof für die Bereitschaft, ihre ursprüngliche Entscheidung zu überdenken und dem neuen Immobilieneigentümer RFR für die konstruktiven Gespräche", sagte Lindenau. Jetzt gelte es, den Standort Innenstadt weiter zu entwickeln.
37 Filialen bundesweit geschlossen
Im Sommer hatte der Warenhauskonzern angekündigt, vier von fünf Karstadthäusern in Schleswig-Holstein schließen zu wollen. Bundesweit sind bislang 37 Filialen des Kaufhauses geschlossen worden. Das Lübecker Karstadt-Haus, eines der ältesten in Deutschland, hatte nach den ursprünglichen Plänen im Januar dichtmachen sollen. Der Ausverkauf hatte bereits begonnen. Das benachbarte Karstadt-Sport-Haus ist bereits seit einigen Wochen geschlossen.
Auch die Karstadt Häuser in Flensburg, Neumünster und Norderstedt haben schon vor Wochen dicht gemacht. Laut einem Sprecher der Stadt gibt es in Flensburg Gespräche zwischen den Eigentümern des Gebäudes und diversen Interessenten. Mit wem verhandelt wird, will der Sprecher nicht verraten. Auch in Norderstedt ist der Eigentümer des Gebäudes auf der Suche nach einem Nachmieter. Laut Stadt gibt es Gespräche mit Interessenten. In Neumünster sind die Pläne für das leer stehende Karstadt-Gebäude konkreter. Eigentümer des markanten Gebäudes am Großflecken ist die Sparkasse. Die will umbauen und dann selbst einziehen. Es soll auch Gastronomie geben, außerdem soll die Stadtbücherei mit einziehen.
