Marode Anleger am NOK: Noch immer stehen keine Schilder
Seit November ist klar, dass mehrere Fähranleger am Nord-Ostsee-Kanal zwischen Brunsbüttel und Breiholz stark beschädigt sind.
Messungen ergaben, dass die Fähranleger zwischen Brunsbüttel und Breiholz (Kreis Rendsburg-Eckernförde) nicht mehr so viel Gewicht tragen können wie bisher. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) entschied, dass zunächst nur noch Fahrzeuge mit maximal 30 Tonnen Last darüber fahren dürfen, um auf die Fähren zu gelangen. Für schwerere Fahrzeuge sollten die Anleger gesperrt werden. Doch nach wie vor stehen an den Anlegern keine Verbotsschilder.
Nicht jeder darf Schilder aufstellen
Das hat Gründe, wie Thomas Fischer vom WSA erklärt: "Jedermann darf nicht irgendwo auf den öffentlichen Straßen Schilder aufstellen. Da sind die Kreise für zuständig." Offizielle Verkehrsschilder darf das WSA also nicht einfach aufstellen. Selbst gemachte aber schon. Die sind aber noch nicht fertig, müssen erst bedruckt werden. Zum Leidwesen von Brunsbüttels Bürgermeister Martin Schmedtje (parteilos). Auch in Brunsbüttel gibt es marode Anleger. "Wenn ich im Stadtbereich etwas feststelle, wie eine Brücke, die nicht mehr tragfähig ist, dann liegt aus meiner Sicht Gefahr im Verzug vor - und dann müsste am nächsten Tag eine entsprechende Einschränkung erfolgen", sagt Schmedtje.
Warten seit Wochen
Seit Wochen warten er - und seine Kollegen aus den anderen betroffenen Gemeinden - auf die selbst gemachten Schilder. Thomas Fischer vom WSA erklärt: "Wir haben jetzt keine akute Gefahr, wenn ein schwereres Fahrzeug da mal drüberfährt." Einer dauerhaften Belastung durch schwere Fahrzeuge würde die Anlage aber nicht standhalten. Langfristig, betont er, gebe es aber nur einen Weg: die Anlage müsse instand gesetzt werden.
Wie lange halten die maroden Anleger noch?
Doch bis hier Bagger rollen und neue Spundwände gesetzt werden, wird es voraussichtlich noch Jahre dauern. Die Menschen am Kanal können nur hoffen, dass die Fährstellen noch so lange halten. Immerhin: Ende Januar sollen die neuen Schilder stehen - und zumindest für ein bisschen mehr Sicherheit sorgen.
