Impfaktion am Lübecker Flughafen: Ermittlungen auch gegen Stöcker
Nachdem die Behörden am Sonnabend eine womöglich illegale Impfaktion am Lübecker Flughafen gestoppt haben, hat die Staatsanwaltschaft nun bestätigt, gegen mehrere Personen zu ermitteln.
Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft richten sich den Angaben zufolge gegen vier Männer im Alter zwischen 61 und 81 Jahren. Nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein handelt es sich dabei um die beiden Geschäftsführer des Flughafens, Jürgen Friedel und Winfried Stöcker, sowie zwei Ärzte im Ruhestand.
Möglicher Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz?
Der Unternehmer und Mediziner Winfried Stöcker hatte nach eigenen Angaben einen Corona-Impfstoff entwickelt. Dass dieses Mittel am Sonnabend verimpft wurde, hat die Polizei zwar nicht bestätigt, sie ermittelt aber wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz. Stöcker hatte im Frühjahr eine Impf-Unterlassungserklärung unterschrieben, nach einem Impf-Selbstversuch an sich, seiner Familie sowie Mitarbeitern seines Labors.
50 mit offenbar nicht zugelassenen Impfstoff geimpft
Rund 150 Personen waren am Sonnabend von den Beamten in der Abfertigungshalle des Lübecker Flughafens angetroffen worden. Etwa 50 von ihnen sollen mit dem offenbar nicht zugelassenen Impfstoff geimpft worden sein. Die Polizei beschlagnahmte Proben des Impfstoffes, benutzte Spritzen und eine Impfliste.
In sozialen Netzwerken bestätigte Winfried Stöcker, dass er für seinen Impfstoff keine Zulassung habe. Er habe diese auch nicht beantragt. Mehr als 10.000 Menschen seien bereits mit seinem nicht zugelassenen Impfstoff geimpft worden, sagte er.
