Imland-Klinik Eckernförde: Geburtshilfe schließt nach Tod eines Babys
Die Imland-Klinik schließt die Geburtshilfe am Standort Eckernförde vorübergehend. Hintergrund ist, dass der Tod eines Säuglings untersucht werden muss. Dazu liegt ein Gutachten vor.
Die Imland-Klinik in Eckernförde schließt die Geburtshilfe vorübergehend. Nach Angaben der Klinik gilt ab kommendem Montag (13.12.) ein Aufnahmestopp. Der Betrieb wird zunächst eingestellt. Der Grund für die Entscheidung sind laut Klinik die Umstände, die zum tragischen Tod eines Säuglings am 17. November geführt haben. Der Geschäftsführer der Imland-Klinik, Markus Funk, erklärte, dass die Maßnahme aufgrund des vorliegenden Gutachtens eines renommierten und unabhängigen externen Sachverständigen unausweichlich sei.
Obduktionsergebnisse liegen Staatsanwaltschaft noch nicht vor
Die Leiche des Säuglings wurde obduziert, aber die abschließenden Ergebnisse liegen laut Staatsanwaltschaft noch nicht vor. Die Staatsanwaltschaft wird immer dann eingeschaltet und führt ein Todesermittlungsverfahren, wenn ein Patient während einer Operation stirbt - und auch dann, wenn ein Säugling die Geburt nicht überlebt.
"Diese Entscheidung fällt schwer, ist aber notwendig"
Es gehe darum, während der Schließung etwaige Versäumnisse zu identifizieren und für die Zukunft auszuschließen, so Imland-Geschäftsführer Funk. "Diese Entscheidung fällt schwer, ist aber notwendig", erklärte er. Zu weiteren Details äußerte sich der Geschäftsführer nicht. Die gynäkologische Abteilung sowie alle anderen Abteilungen am Standort Eckernförde führen ihre Arbeit laut Klinik fort.
Geburtshilfe am Standort Rendsburg bleibt geöffnet
Wie lange keine Babys mehr in Eckernförde zur Welt gebracht werden können, ist derzeit unklar. Anstehende Geburten können laut Klinik am Standort Rendsburg durchgeführt werden. Auch Beleghebammen, die normalerweise in Eckernförde arbeiten, können Mütter in Rendsburg betreuen und begleiten.
Zukunft des Standortes Eckernförde ist ungewiss
Geschäftsführer Funk betonte noch, dass die Entscheidung der vorübergehenden Schließung der Geburtshilfe "unabhängig von allen Restrukturierungsüberlegungen" erfolge. Im November hatte die Imland-Geschäftsführung die Ergebnisse einer Analyse präsentiert, die sie selbst in Auftrag gegeben hatte. Demnach ist der Standort Eckernförde nicht relevant für die Versorgung. Ob er wegfällt oder ob die Versorgung in dem Ostseebad eingeschränkt wird, sei offen, hatte Funk im November erklärt.
