Igel ohne Stacheln in Wildtierstation abgegeben
Sieht aus wie ein Nacktmull, ist aber ein Igel: In der Wildtierstation in Klein Offenseth-Sparrieshoop wurde kürzlich ein Igel ohne Stacheln abgegeben. Er kommt frei, wenn er wieder Stacheln hat.
Das hat Christian Erdmann, Leiter der Auffangstation für in Not geratene Wildtiere in Klein Offenseth-Sparrieshoop (Kreis Pinneberg), in 30 Jahren Berufserfahrung noch nicht erlebt: einen stachellosen Igel. Dem untersuchenden Tierarzt zufolge ist eine Pilzerkrankung Schuld daran, dass das Tier keine Stacheln mehr hat - ein gewöhnlicher Hautpilz, der auch beim Menschen vorkommt. Ansonsten ist der Gesundheitszustand des Igels laut Erdmann gut. Es handele sich um ein männliches und ausgewachsenes Tier mit einem Gewicht von 900 Gramm.
Stacheln kommen wieder
Die Stacheln bei Igeln dienten der Abwehr von Fressfeinden, so Erdmann. Theoretisch könnte man das nackte Tier in die Natur entlassen, aber so würde der Igel möglicherweise gefressen. Die Stacheln wachsen zum Glück wieder nach - es kann nur bis zu einem halben Jahr dauern. So lange bleibt der Igel in der Auffangstation. Er ist aktuell im Innenbereich untergebracht und bekommt ein regelmäßiges Wellness-Programm: Alle zwei Tage wird er gebadet und eingecremt. Der Igel wurde passenderweise "Tillit" getauft - Schwedisch für "Zuversicht" oder "Vertrauen".
