Geringere Schweinebestände in Schleswig-Holstein
Wegen des Kostendrucks und veränderter Konsumgewohnheiten müssen viele Schweinebauern offenbar ihre Haltungen aufgeben. Die Bestände gehen im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück.
Die Betriebe in Schleswig-Holstein halten deutlich weniger Schweine als noch vor einem Jahr. Zum Stichtag am 3. Mai sank deren Zahl nach vorläufigen Ergebnissen um 12,1 Prozent auf knapp 153.900 Tiere, wie das Statistikamt Nord am Mittwoch mitteilte. Im Mai 2021 hatten noch gut 650 Betriebe Zuchtschweine, Ferkel oder Mastschweine. In diesem Jahr waren es nur noch 600 Betriebe. Das sind 16,4 Prozent weniger.
Verbandspräsident Schwarz spricht von Abnahmestau
Der Präsident des schleswig-holsteinischen Landesbauernverbandes, Werner Schwarz, hatte kürzlich von Politik und Verbrauchern mehr Unterstützung für die Schweinehalter gefordert. Schwarz verwies auf die gestiegenen Kosten für Futter und sinkenden Konsum. Es gebe es einen Abnahmestau, da viele Verbraucher die günstigste Ware kauften. "Wenn wir erhöhte Auflagen bekommen, darf es keine Verlagerungseffekte geben", forderte Schwarz. Die Produktion dürfe nicht abwandern und unter geringeren Anforderungen im Ausland ablaufen. Den Landwirten machten zudem Exportrestriktionen wegen der Afrikanischen Schweinepest zu schaffen.