Geflügelpest erreicht alle Kreise in SH
Die Geflügelpest - auch Vogelgrippe genannt - ist kürzlich im Kreis Stormarn nachgewiesen worden. Damit ist die Krankheit nun in allen Kreisen in Schleswig-Holstein angekommen.
Das Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) bestätigte jüngst 17 weitere Fälle in Schleswig-Holstein, wie das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte. Etwa die Hälfte waren Nonnengänse, dazu Graugänse, Bussarde und ein Schwan. Außerdem wurde die Pest erstmalig bei einem Kranich im Kreis Stormarn festgestellt. Damit sind nun in allen Kreisen und einer kreisfreien Stadt im Land Nachweise von Geflügelpest bei Wildvögeln erfolgt.
Geflügelpest verbreitet sich weiter
Die Gesamtzahl der Nachweise liegt aufgrund der letzten Befunde bei rund 280. Die Zahl der vom schleswig-holsteinischen Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz erfassten verendeten Wildvögel entlang der Westküste hat sich zudem weiter auf knapp 11.000 erhöht. Aufgefundene Kadaver werden laut Ministerium sicher entsorgt, um den Infektionsdruck für andere Wildvögel zu reduzieren.
Beim aktuellen Ausbruch sind es bereits mehr als doppelt so viele Fälle wie zum Geflügelpestgeschehen in den Jahren 2016/17. Die Saison war als schwerste, am längsten dauernde und am weitesten verbreitete Geflügelpest seit Beginn der Aufzeichnungen in die Geschichte eingegangen. Schleswig-Holstein ist als Drehscheibe des Vogelzuges im Vergleich zu anderen Bundesländern besonders stark betroffen.
Albrecht: Tiere durch Einhaltung von Maßnahmen schützen
"Mit der Ausbreitung der Geflügelpest ins Binnenland sind auch verstärkt Vogelarten betroffen, die nicht an spezielle Lebensräume gebunden sind", sagte Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne). Der Minister appellierte an die Geflügelhalter, ihre Tiere durch die Einhaltung der angeordneten Maßnahmen weiterhin bestmöglich zu schützen. Trotz des hohen Infektionsdrucks war es bisher mit den Schutzmaßnahmen gelungen, die Zahl der Ausbrüche im Land auf fünf Geflügelhaltungen mit insgesamt rund 2.500 Tieren zu begrenzen.
