Die Baustelle der Fehmarnbelt-Querung im September 2021.

Fehmarnbelttunnel: Umweltschützer klagen erneut

Stand: 07.06.2022 13:35 Uhr

Das Bundesverwaltungsgericht soll wieder über den Fehmarnbelttunnel verhandeln. Der Naturschutzbund NABU und das "Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung" haben erneut geklagt.

Bei der aktuellen Klage geht es um die Meeresriffe, die beim Bau des 18 Kilometer langen Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark zerstört werden. Dafür müssen Ausgleichsflächen geschaffen werden, auf denen neue Riffe angelegt werden. Umweltverbände kritisieren, dass die Flächen, die nach bisheriger Planung dafür vorgesehen sind, zu klein seien. Außerdem ist das "Aktionsbündnis gegen die Fehmarnbeltquerung" der Ansicht, dass bei den Bauarbeiten größere Flächen zerstört wurden, als bisher angenommen.

Das Bundesverwaltungsgericht muss nun entscheiden, ob das Land Schleswig-Holstein genug Riffflächen als Ausgleich an anderer Stelle anlegen lässt. Am 7. Dezember soll die Verhandlung stattfinden. Zuerst hatte der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag darüber berichtet.

Bauarbeiten zum Fehmarnbelttunnel haben bereits begonnen

Vor eineinhalb Jahren ist die Baugenehmigung des Landes Schleswig Holstein bereits für rechtmäßig erklärt worden. Die Bauarbeiten haben im vergangenen Jahr bereits begonnen, die Hälfte des Tunnelgrabens ist inzwischen ausgehoben.

Der Bau des Tunnels und der Schutz der Riffe war in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand rechtlicher Auseinandersetzungen. Erst Anfang 2022 hatte das Bundesverwaltungsgericht die Bauarbeitennach einem Eilantrag des Aktionsbündnisses gegen die Querung vorübergehend gestoppt, den Antrag schließlich aber abgewiesen.

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Buchholz reagiert gelassen

Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) rechnet nicht mit einem Erfolg der Klagen und geht davon aus, dass der Tunnel wie geplant bis zum Jahr 2029 fertiggestellt wird.

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NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 07.06.2022 | 12:00 Uhr

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