FFP2-Maskenpflicht: Diskussionen auch in Schleswig-Holstein
In Bayern sind FFP2-Masken bald Pflicht im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen. Auch in SH will Gesundheitsminister Garg eine solche Regelung nicht ausschließen. Die Reaktionen sind gemischt.
Möglich wäre, so sagte es Garg dem NDR, neben einer Pflicht auch eine dringende Empfehlung. Der Sozialverband in Schleswig-Holstein findet die Idee gut - sieht aber den Staat in der Pflicht. Alfred Bornhalm, der Landeschef des Sozialverbands Deutschland, meint, dass FFP2-Masken etwa im öffentlichen Nahverkehr helfen könnten, ältere Menschen zu schützen. Allerdings sei dabei der Staat in der Bringschuld. "Er muss die Masken, finden wir, nicht nur kostenlos zur Verfügung stellen, sondern er muss auch für eine geeignete Verteilung sorgen." Bornhalm schlägt vor, Masken dem ohnehin geplanten Impf-Informationsschreiben an ältere Menschen beizulegen.
Handelsverband sieht FFP2-Maskenpflicht kritisch
Deutlich zurückhaltender ist der Handelsverband Nord. "Aus unserer Sicht sind keine verschärften Regelungen im Einzelhandel notwendig, da auch ohne FFP2-Maskenpflicht der Handel kein Corona-Hotspot ist", sagt Verbandsgeschäftsführerin Mareike Petersen. Sie macht außerdem darauf aufmerksam, dass es zu Personalproblemen im Einzelhandel durch Vorgaben der Unfallversicherung für Maskenträger kommen könnte. Wenn dennoch eine solche Pflicht komme, müssten die Masken außerdem flächendeckend verfügbar und bezahlbar sein, so Petersen. Wenn dadurch aber der Weg für Lockerungen geebnet werde, von dem geschlossene Geschäfte profitieren, "könnte ein solcher Beschluss dem Handel helfen", sagt Petersen.
CE-Kennzeichnung bei FFP2-Masken beachten
Hochwertige Atemschutzmasken, ob nun FFP2, N95 oder KN95, filtern kleinere Partikel und schützen somit auch den Träger besser vor Viren. Die Qualität der FFP2-Masken wird durch eine CE-Kennzeichnung und eine vierstellige Zahl für eine der 41 zugelassenen Prüfstellen sichergestellt. Stammen die Atemschutzmasken aus Übersee, tragen sie meist andere Bezeichnungen wie KN95 (China) oder N95 (USA).
Es kommt immer auf den Sitz der Maske an
Neben der Qualität des Filters, kommt es vor allem auf den Sitz der Maske an. Sie müssen zum Gesicht des Trägers passen und eng anliegen. Bei einer experimentellen Untersuchung an der Technischen Universität Berlin strömten - je nach Proband - bis zu 75 Prozent der Atemluft ungefiltert nach außen.
