Einbrüche bei Vorsorge-Untersuchungen wegen Corona
Die Corona-Pandemie sorgt in Schleswig-Holstein weiterhin für starke Einbrüche bei Vorsorgeuntersuchungen. Das haben Krankenkassen und die Ärztekammer auf Anfrage von NDR 1 Welle Nord bestätigt.
Die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen von Hautkrebs sank im Corona-Jahr 2020 am stärksten - um fast ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Zwölf Prozent weniger besuchten den Arzt zur Prostatakrebs-Vorsorge, gut fünf Prozent weniger zum Mammografie-Screening. Als Grund vermutet die Ärztekammer unter anderem die Sorge der Patienten vor einer Corona-Infektion.
Kaum Termine frei
Die AOK Nordwest und der stellvertretende Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Jens Lassen, gehen davon aus, dass sich die Zahlen auch nach Ende des Lockdowns in diesem Jahr nicht verbessert haben. "Zum einen ist bei der Arbeitsauslastung der Praxen teilweise keine Kapazität vorhanden, um den Wunsch der Patientinnen und Patienten zeitnah zu beantworten und zum anderen sehen wir natürlich ganz eindeutig seit Frühjahr letzten Jahres, dass viele Patientinnen und Patienten solche aufschiebbaren Untersuchungen nach hinten verschieben", so Lassen. Erkältungskrankheiten, Grippe- und Coronaimpfungen sorgen zudem für volle Arztpraxen.
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