Auch Kreis Stormarn stoppt Ausfuhr von Rindern
Auch der Kreis Stormarn hat am Donnerstag Rinder-Exporte in 14 Nicht-EU-Staaten verboten. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Kreise Rendsburg-Eckernförde, Steinburg und Nordfriesland einen entsprechenden Entschluss öffentlich gemacht. Zu den nicht EU-Ländern gehören unter anderem die Türkei, Marokko und Algerien. Hintergrund für die Entscheidung der Kreise sind Fernsehberichte, die zeigen, wie die Rinder während der Transporte leiden. Nach Angaben eines Sprechers des Kreises Stormarn ist sowohl die Versorgung der Rinder auf den langen Transportwegen als auch die tierschutzgerechte Schlachtung in den Ankunftsstaaten nicht durchgängig gewährleistet.
Kreise fordern rechtliche Sicherheit
Die Kreise Nordfriesland, Steinburg, Stormarn und Rendsburg-Eckernförde sowie die Genossenschaft Rinderzucht Schleswig-Holstein als Exporteur der Tiere fordern eine einheitliche Regelung auf Bundes- oder sogar EU-Ebene. Außerdem wollen sie vom Landwirtschaftsministerium die Frage geklärt haben, ob sich Kreisveterinäre strafbar machen, wenn sie diese Transporte genehmigen.
Jurist: Beihilfe zu Tierquälerei
Ein Jurist und ein ehemaliger Tiertransport-Inspektor waren im vergangenen Jahr zu dem Schluss gekommen, Veterinäre würden Beihilfe zu Tierquälerei leisten, wenn sie Transporte in Länder mit allgemein bekannten tierschutzrelevanten Transport- und Schlachtpraktiken genehmigten. Sie veröffentlichten einen entsprechenden Artikel in der Zeitschrift "Amtstierärztlicher Dienst und Lebensmittelkontrolle".
