Abenteuer Baustelle - der lange Weg zum schönen Wohnen
Die Nordreportage im NDR Fernsehen begleitet in dieser Woche besondere Handwerker bei der Arbeit. Zum Beispiel zwei Kieler, die in einer alten Industriehalle auf einem ehemaligen Werftgelände in Friedrichsort Möbel nach Maß anfertigen.
Planung ist alles, sonst könnten Ingo Wösthoff und seine elf Angestellten erst gar nicht anfangen, ein Möbelstück zu bauen. Wösthoff ist einer der beiden Firmenchefs der Möbeltischlerei "Arts and Objects" in Kiel-Friedrichsort und plant seine beiden nächsten Aufträge schon parallel. Planung heißt für Assi, wie Wösthoff liebevoll genannt wird, die guten Stücke auch auf den letzten Metern zum Endkunden zu begleiten. Also auch das Möbelstück dahin zu tragen, wo es am Ende stehen soll.
Gestiegene Rohstoffpreise halten Kunden nicht ab
Assi bedient Spezialaufträge. Heißt: Bei den jetzigen gestiegenen Holzpreisen kann das schnell mal teuer werden. Doch das schreckt die meisten Kunden nicht ab, sie wollen Handarbeit. Und die hat ihren Preis. Im Holzhandel versucht er seine Kundenwünsche genau zu bedienen. Das ist nicht immer einfach, gehört aber zu seinem Job dazu. Der Kunde ist König und will halt etwas besonderes.
40 Arbeitsstunden für einen rustikalen Eichentisch
Laut ist es in der Werkstatt. Ob mit Manpower und dem Gummihammer oder mit der CNC-Fräse, die sich kreischend durch das Holz arbeitet. Auch wenn letztere eine große Hilfe darstellt, Handarbeit ist unerlässlich in diesem Beruf. Alleine oder zu dritt werden die Tischhälften bearbeitet, bis die zwei Tischplatten zusammengeleimt werden können. Nach 25 Minuten Knochenarbeit sind die Arme schwer und die Hände rot.
Vor der Auslieferung werden die Möbelstücke getestet
In der oberen Etage über der Werkstatt testen Madita und Nils mit Akkuschraubern und Decken die Möbelstücke vor der Auslieferung. Dabei darf nichts beschädigt werden, sonst muss das betreffende Teil neu gefertigt werden. Eine Schrankwand soll in eine Dachgeschosswohnung nach Eutin ausgeliefert werden. Sie kostet knapp 15.000 Euro und geht an eine Designerin, die sich zusammen mit ihrem Mann sichtlich über das neue Mobiliar freut. Auch für die Tischlerei gibt es allen Grund zur Freude. Denn nach der Schrankwand gibt es schon einen Folgeauftrag von der Designerin, in Form einer Empore.