AKW Brokdorf: Strahlende Brennelemente sind raus
Das Atomkraftwerk Brokdorf ist endgültig frei von Brennelementen. Die stark strahlenden und damit radioaktiven Teile befinden sich nicht mehr im Reaktor. Sie sind jetzt im Abklingbecken.
Der Meiler in Brokdorf (Kreis Steinburg) war am 31. Dezember vergangenen Jahres - wie von der Bundesregierung vorgeschrieben - nach 35 Jahren vom Netz gegangen. Nach dem Abschalten des AKW hatten Mitarbeiter des Betreibers Preussen Elektra in der zweiten Januarwoche damit begonnen, die Brennelemente aus dem Reaktor zu holen. Eine spezielle Entlademaschine nahm die insgesamt 193 Brennelemente in mehreren Etappen aus dem Reaktordruckbehälter heraus. Bei diesem Vorgang habe alles planmäßig geklappt, sagte ein Sprecher des Betreibers. Mitarbeiter der Atomaufsicht hatten den Entladevorgang zuvor genehmigt und ihn vor Ort überwacht.
Vom Reaktor ins Abklingbecken
Mit den abgebrannten Brennelementen sind nun 99 Prozent des radioaktiven Materials aus dem AKW Brokdorf nicht mehr im Reaktor. Sie befinden sich jetzt im Abklingbecken, in dem sie mindestens fünf Jahre aufbewahrt werden müssen. Nach Ablauf dieser von der Atomaufsicht gesetzten Frist kommen die Brennelemente ins Zwischenlager auf dem AKW-Gelände.
Rückbau: Weniger Mitarbeiter, keine grüne Wiese
In Brokdorf wird nun der Rückbau des Meilers vorbereitet. Dafür benötigt der Betreiber Preussen Elektra nur noch jeden fünften Mitarbeiter. Es soll aber grundsätzlich keine Entlassungen geben. Geplant sind Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen. Laut Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) soll die offizielle Genehmigung für den Rückbau voraussichtlich Ende des Jahres erteilt werden. Ende 2039 soll der Rückbau dann abgeschlossen sein. "Eine grüne Wiese wird dann aber noch nicht zu sehen sein", meint der Minister. Denn die abgebrannten Brennelemente werden im Standort-Zwischenlager eingelagert - und das soll solange in Brokdorf bleiben, bis ein bundesweites Atommüll-Endlager gebaut ist.
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