Schweinebauern protestieren mit Strohpuppen vor Discountern
Schweinehalter aus den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim haben sich an einer bundesweiten Protestaktion vor Aldi-Märkten beteiligt.
Landwirtinnen und Landwirte hängten am frühen Sonnabendmorgen an Aldi-Filialen lebensgroße Bauernpuppen auf. Auf Schildern kritisierten sie die Preispolitik des Discounters. Ein Feuerwehrsprecher sagte, im Dunkeln sei für die Einsatzkräfte zunächst nicht erkennbar gewesen, ob es sich um echte Menschen handelte. Die Strohpuppen wurden laut Polizei entfernt, ebenso wie verschiedene Protest-Plakate. Aldi steht den Landwirtinnen und Landwirten zufolge stellvertretend für die Supermärkte, die ihr Frischfleisch-Sortiment zwar auf bessere Tierhaltungsformen umstellen wollten - bei anderen Fleisch-Angeboten werde aber billiges Fleisch aus dem EU-Ausland eingekauft und in den Märkten angeboten.
Bauern: Schlachtpreis viel zu niedrig
"Wir erwarten jetzt, dass Aldi zeitnah auf unsere Aktion reagiert", sagte Mathias Everinghoff aus Schapen. Er sprach für die Landwirtinnen und Landwirte, von denen sich kurzfristig 80 über soziale Netzwerke zu der Aktion zusammengeschlossen hatten. Everinghoff forderte, dass der Discounter Aldi nicht nur Werbung für Tierwohl-Produkte machen dürfe, sondern auch einen angemessenen Preis dafür zahlen müsse. Derzeit liege der Schlachtpreis pro Kilogramm bei 1,30 Euro. "Wir müssen aber mindestens 1,80 Euro haben, um unsere Kosten zu decken", so Everinghoff.
