Osnabrücker Ermittler schalten illegale Pay-TV-Plattform ab
Ermittler aus Osnabrück, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Berlin haben einen Cybercrime-Ring zerschlagen. Es geht um mehr als 1.300 Fälle im Zusammenhang mit einer illegalen Pay-TV-Internetplattform.
Im September schlugen die Fahnder zu: Beamte durchsuchten bei Razzien in Dissen (Landkreis Osnabrück), Sulingen (Landkreis Diepholz) sowie in Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Berlin sieben Objekte. Beschuldigt werden zehn Personen, die Pay-TV-Inhalte von Sky Deutschland über angemietete Server illegal verkauft haben sollen. Der Schaden soll bei rund 1,3 Millionen Euro liegen. Auf sozialen Medien hatten die Betrüger "günstiges und stabiles Fernsehvergnügen" beworben, wie die Staatsanwaltschaft Osnabrück am Mittwoch mitteilte. Die Cybercrime-Einheit der Polizei Osnabrück sei neben der Staatsanwaltschaft federführend bei den Ermittlungen.
Betrügern drohen bis zu zehn Jahre Haft
Bei den Razzien stellten die Fahnder insgesamt 70 IT-Geräte, darunter Mobiltelefone, Receiver, Computer, Laptops, Festplatten und andere Speichermedien sicher. Marco Ellermann, Sprecher der Polizei Osnabrück, sagte zu dem Ermittlungserfolg: "Es ist uns gelungen, das kriminelle Netzwerk zu zerschlagen und auch die Hintermänner dieser perfiden Betrugsmasche ausfindig zu machen. Wir konnten die illegalen Server abschalten und vom Netz nehmen." Die Beamten werfen den Beschuldigten - ein 34 Jahre alter Mann soll Kopf der Bande sein - unter anderem gewerbs- und bandenmäßigen Computerbetrug vor. Laut Staatsanwaltschaft drohen Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Es werde auch gegen Kunden der Plattform ermittelt.
