Osnabrück: Polizei geht verstärkt gegen Impfpass-Fälscher vor
Ab morgen gilt die 2G-Regel verpflichtend im Einzelhandel in Niedersachsen. In Osnabrück gehen mehrere Ermittler jetzt ausschließlich Fällen von gefälschten Impfausweisen nach.
Hintergrund ist, dass die Polizei in Osnabrück eine starke Zunahme gefälschter Impfnachweise verzeichnet. Das sagte Polizei-Sprecher Matthias Bekermann dem NDR in Niedersachsen. In erster Linie seien es Schwimmbäder, Apotheken und Arbeitgeber, die Fälle melden. Die mutmaßlichen Fälscherinnen und Fälscher übernähmen auf ihren unechten Impfausweisen häufig Stempel von örtlichen Arztpraxen. "Man versucht einen Stempel nachzumachen oder die öffentlich zugänglichen Daten der Praxis in einen Phantasiestempel umzusetzen", sagte Bekermann.
Viele Menschen das erste Mal straffällig
Das Fälschen von Impfpässen ziehe sich nicht nur durch alle Altersgruppen und sozialen Schichten. Auffällig viele Fälle beträfen nach Angaben des Polizeisprechers auch Personen, die das erste Mal straffällig geworden wären. Die Ertappten äußerten sich nur in seltenen Fällen gegenüber der Polizei, so Bekermann weiter.
Impfpass-Fälschung ist strafbar
Nach neuem Recht ist das Vorlegen eines gefälschten Impfausweises gegenüber Behörden und Apotheken eine Straftat. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ist schon jetzt mit vielen Fällen betraut. Nach Behördenangaben seien es bereits mehr als 80 Akten. Einen Gerichtsprozess hätte es im Bezirk der Staatsanwaltschaft Osnabrück aber noch nicht gegeben.
