Moorbrand: Landkreis Emsland übt Kritik an Bundeswehr
Knapp drei Jahre nach dem verheerenden Moorbrand 2018 bei Meppen bemängelt der Landkreis Emsland die schleppende Aufarbeitung durch die Bundeswehr. Es geht dabei um Renaturierung und CO2-Ausgleich.
Zwar habe die Bundeswehr ein Programm aufgelegt, um die ökologischen Schäden zu beseitigen und sei auch für viele Kosten aufgekommen, sagte eine Kreissprecherin der Deutschen Presse-Agentur (dpa): "Was uns allerdings stört, ist die zähe Umsetzung und der fehlende Nachdruck bei den Anstrengungen der Bundeswehr." Erst drei Jahre nach dem Brand sei ein Fachgutachten zur Möglichkeit der Wiedervernässung der geschädigten Moorflächen beauftragt worden. Auch die teils lückenhafte Abstimmung zu den beauftragten Fachgutachten erschwere die Zusammenarbeit, kritisierte die Kreisverwaltung.
Unerwünschte Bäume erobern das geschädigte Moor
Auf Moorflächen nicht gewünschte Bäume wie Birke und Zitterpappel haben sich inzwischen auf den besonders vom Feuer geschädigten Flächen ausgebreitet. Sie müssen beseitigt werden, da sie dem Moor zu viel Wasser entziehen. "Es ist ein Monitoringprogramm der Bundeswehr zu den ökologischen Folgen des Brandes installiert worden, das über einen Zeitraum von zehn Jahren die Entwicklung des Moores nach dem Brand dokumentieren soll", sagte die Kreissprecherin.
Streit um CO2-Ausgleichszahlungen
Die Bundeswehr habe Kosten wie Verdienstausfall der Einsatzkräfte, Material und Schadstoffmessungen beglichen, betonte die Sprecherin. Allerdings fordert der Landkreis Emsland auch einen Ausgleich für die entstandenen CO2-Emissionen. Dieser Ausgleich solle im Landkreis Emsland geschaffen werden. "Die durch den Moorbrand verursachten Treibhausgasemissionen sollen sich auf rund 637.000 Tonnen CO2-Äquivalente belaufen", so die Sprecherin. Mit Verweis auf die fehlende Rechtsgrundlage für eine Kompensation sei diese Forderung abgelehnt worden. Der Landkreis sehe das kritisch, es entspreche nicht den auch von der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gemachten Ankündigungen zur Entschädigung. Auch das Land Niedersachsen hatte die Bundeswehr zur Kompensation der CO2-Emissionen aufgefordert.
Waffentest löste Moorbrand aus
Der Moorbrand war am 3. September 2018 bei einem Waffentest mit einem Kampfhubschrauber auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle 91 ausgelöst worden. Der Brand schwelte mehr als einen Monat lang. Der Rauch zog über weite Teile Nordwestdeutschlands und war auch auf Satellitenaufnahmen aus dem Weltall zu sehen. Zeitweise herrschte in den angrenzenden Gemeinden Katastrophenalarm.
