Kaputte Wälder liefern Kiefern für Küstenschutz

Trockenheit, Stürme und der Borkenkäfer haben den Wäldern in Niedersachsen schwer zugesetzt. Das Schadholz sorgt auf dem Holzmarkt für ein Überangebot. Dünne Kieferstämme aus der Revierförsterei Sandkrug bei Ahlhorn (Landkreis Oldenburg) sind sehr gefragt. Sie eignen sich besonders gut für den Deichschutz. Eine kleine Firma in Lähden (Landkreis Emsland) schneidet die Kiefern deichschutzgerecht zu.
Holzfirma verarbeitet jährlich 50.000 Stämme
Pro Jahr werden in Lähden rund 50.000 Baumstämme zugeschnitten - darunter auch die dünnen Kiefern aus Sandkrug. Auf dem Betriebshof liegen bereits fertige Holzpakete. "Diese Pfähle gehen hauptsächlich in den Küstenschutz oder auch in den Grabenbau", sagt Michael Cordes, der an der Säge steht und die Stämme anspitzt.
Schadholz hilft bei Flussbefestigung und Küstenschutz
Die Kiefernstämme werden unter anderem am Fluss Hase eingesetzt. Ein Wasserverband bei Lüneburg befestigt damit Gräben. Und Jan Woltzen aus Aurich beliefert mit dem Holz aus Lähden seit 40 Jahren die Küste. Dort werden die dünnen Kiefern zum Deichschutz eingesetzt. "Die Pfähle werden ins Watt reingedrückt und werden dann mit Buschwerk verfüllt. Dadurch wird erreicht, dass sich der Sand, der immer mit Ebbe und Flut angeschwemmt wird an der Küste, dahinter verfängt. Und damit nach und nach das Land höher wird", erklärt Woltzen.
Salzwasser härtet Kiefernholz
Der Vorteil von Kiefernholz: das Salzwasser härte die Stämme. Dadurch hielten sie deutlich länger als anderes Holz, so Woltzen. Die Kiefern müssen erst nach bis zu 30 Jahren ausgewechselt werden. Woltzen erklärt: "Und wenn man die Pfähle rauszieht, sind die fast steinhart. Die nehmen die Leute gerne für den Garten als kleine Palisaden- nur einen halben Meter lang- aber unheimlich haltbar."
