Helfen feste Ladestationen gegen E-Roller-Wildwuchs?
E-Scooter sollen helfen, den Autoverkehr in den Städten zu verringern. Doch vielerorts sorgen Elektroroller, die auf den Gehwegen herumliegen, für Ärger. Kommt eine Lösung aus dem Emsland?
Die Firma Intis aus Lathen arbeitet an einer Idee, um den herrenlosen Scootern in den Innenstädten Herr zu werden. In einer Halle in der ehemaligen Transrapid-Versuchsanlage fährt Ralf Effenberger einen präparierten Elektroroller auf eine verkabelte Bodenplatte - eine Ladestation. "Da muss man einfach nur draufrollen, vorne ein bisschen anheben, reinschieben und dann kann man schon weggehen. Denn dann kümmert sich die Technik selbst darum, dass nachgeladen wird", sagt er.
"Das ganze Hin und Her fällt weg"
Unten am Roller und in der Abstellplatte im Boden sorgen eingebaute Spulen für den kabellosen Stromtransfer. Die Firma hat diese Methode auch schon für Autos entwickelt. Bei den E-Rollern sieht Effenberger zwei Vorteile: Die Fahrzeuge müssten an den Ladestationen abgestellt werden und liegen nicht mehr verstreut in der Innenstadt herum. Außerdem sei das Laden der Roller an Steckdosen oder der Austausch der Akkus mit viel Personal- und Transportaufwand verbunden, so Effenberger. "Deswegen sagen wir: Es muss ein Ladevorgang sein, der überhaupt keiner Handlungen mehr bedarf. Da muss niemand hin, da muss keiner draufschauen. Dieses ganze Hin und Her fällt weg."
Problem: Freie Verfügbarkeit fällt weg
Das leuchtet offenbar auch den Anbietern der Roller ein. Die Technik aus Lathen sei gefragt, das Interesse riesengroß, sagt Effenberger. Bislang gebe es aber lediglich Gespräche über das neue Modell. Denn das Ganze hat auch einen nicht unerheblichen Nachteil: Die freie Verfügbarkeit der Fahrzeuge würde durch die festen Ladestationen wegfallen - und das ist bislang zweifellos einer der Pluspunkte der E-Scooter. Das räumt auch Effenberger ein. Derzeit würden alle Beteiligten nach Lösungen suchen, sagt er.
