"Helau Fastaubend": Dammer Narren feiern früher

Traditionell eine Woche vor den meisten Faschingshochburgen sind die Narren in Damme (Landkreis Vechta) auf die Straße gegangen. Rund 8.000 Menschen haben am 17. Februar ausgelassen den Rosenmontagsumzug gefeiert - eine Woche vor dem eigentlichen Rosenmontag. Mehr als 200 Festwagen, Fußgruppen und Musikkapellen nahmen an dem knapp fünf Kilometer langen Umzug teil, der am Montagmittag vor dem Dammer Rathaus gestartet war. Positiv fiel die Bilanz der Polizei aus: Bis auf ein paar Rangeleien gab es keine Zwischenfälle. Absolut ruhig, friedlich und unproblematisch seien die Feierlichkeiten verlaufen, sagte ein Sprecher.
15.000 Menschen sahen Umzug am Sonntag
Auch das Wetter spielte mit - bis auf einen kleinen Schauer gegen 16 Uhr. Am Sonntag hatten die äußeren Bedingungen das närrische Treiben stärker beeinflusst. Wegen des stürmischen Wetters wurde die Umzugsstrecke der Traditions-Fastnacht kurzfristig verkürzt. Die Umstände wirkten sich offenbar auch auf das Zuschauerinteresse aus: Rund 15.000 Menschen waren in der Stadt unterwegs - deutlich weniger als bei der Dammer Traditions-Fastnacht vor einem Jahr.
Carnevalsgesellschaft: Größte Umzüge Norddeutschlands
2019 hatten in Damme am Sonntag rund 40.000 Menschen gefeiert, zum Rosenmontagsumzug kamen damals noch einmal rund 10.000 Zuschauer. "Etwa 9.000 Umzugsteilnehmer gestalten nach eigenen Ideen und in selbständiger Initiative auf einem Weg von fünf Kilometer Länge Umzüge von circa vier bis fünf Stunden Dauer", heißt es von der Dammer Carnevalsgesellschaft. "Mit diesen Zahlen zeigt Damme die größten Umzüge Norddeutschlands."
Frühstart aus Tradition
Der Karnevals-Frühstart hat in Damme Tradition: Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts wird hier eine Woche früher gefeiert. Nachdem der damalige Bischof von Münster ein 40-stündiges Gebet am Rosenmontag verordnet hatte, um unsittliches Treiben zu verhindern, zogen die Narren einfach eine Woche früher los.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version dieses Beitrags wurde Bernd Althusmann versehentlich als Innenminister bezeichnet. Er ist jedoch Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Zudem wurde die Besucherquote im Vergleich zur Einwohnerzahl als Grund dafür bezeichnet, dass die Veranstalter ihre Umzüge als die größten Norddeutschlands bezeichnen. Auch dies ist nicht zutreffend - wir haben den Text entsprechend angepasst. Wir bitten, die Fehler zu entschuldigen.
