Gastank-Unfall: Ursache war menschliches Versagen
Der Unfall eines Schwerlasttransports in Sögel (Landkreis Emsland) ist laut Polizei auf einen Bedienfehler zurückzuführen. "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" handele es sich um menschliches Versagen, teilten die Beamten am Montag mit. Spezialisten der Polizei und Gutachter des TÜV hätten keine technischen Mängel am Transportfahrzeug oder am Spezialauflieger festgestellt. Der Fehler sei bei der manuellen Einstellung der Höhe des Aufliegers geschehen. Die Ermittlungen seien aber noch nicht abgeschlossen. Bei dem Unfall ist nach Polizeiangaben die Außenhaut des verunglückten leeren Gastanks aufgerissen.
Nach der Hälfte der Strecke umgekippt
Am Sonntagmittag war einer der beiden transportierten Kohlenstoffdioxidbehälter auf dem Nordring in Sögel samt Anhänger in einen Graben gekippt. Um 7 Uhr am Sonntagmorgen war der Konvoi mit den beiden Tiefladern in Haselünne gestartet. Ziel: der Hafen in Dörpen. Nach der Hälfte der knapp 60 Kilometer langen Strecke und einer Pause in Sögel kam es dann zu dem Unfall. Der zweite Tieflader, ebenfalls mit einem etwa 35 Meter langen Gastank beladen, steht seitdem hinter der Unfallstelle und kann diese nicht passieren. Verletzt wurde niemand.
430 Tonnen Gesamtgewicht
Das Gesamtgewicht des Konvois beträgt laut Landkreis Emsland 430 Tonnen. Für die Bergung des Tanks werden laut Sögels Bürgermeister Günter Wigbers (CDU) zwei bis drei Schwerlastkräne benötigt. Wann damit begonnen werden kann, ist unklar. Sowohl für die Kranplätze als auch für eine mögliche Zwischenlagerung der Tanks seien umfangreiche Erdarbeiten nötig.
Ortsumleitung bleibt gesperrt
Die Polizei hat die Unfallstelle weiträumig abgesperrt. Der Hümmlinger Ring bleibt zwischen der L53 und dem Torffehnsweg in den kommenden Tagen gesperrt, teilte ein Sprecher mit. Der Verkehr der gerade in den Morgenstunden viel befahrenen Umgehungsstraße soll durch den Ortskern von Sögel umgeleitet werden. Dazu werde eine "adäquate Umleitungsstrecke" eingerichtet, so der Sprecher. Autofahrer sollten das Gebiet möglichst weiträumig umfahren.
"Gewaltiger Schaden an den Bäumen"
Der erste Versuch, die 35 Meter langen Behälter zu transportieren, war im Mai 2019 nach energischem Protest aus der Samtgemeinde Sögel von der Polizei abgebrochen worden. Um die gewaltigen Behälter über die Straße zu bringen, mussten zahlreiche Bäume beschnitten werden. Dabei wurde enormer Schaden angerichtet. "Insgesamt rund 300 hochstämmige Bäume mit einem Stammumfang von 16 bis 18 cm müssen neu gepflanzt werden", sagte Kreisdezernent Dirk Kopmeyer. "Allein die Kompensation umfasst in Summe damit 120.000 Euro."
