Schmerzmittel für Kinder: Apotheken beklagen Lieferengpass
Viele Apotheken in Niedersachsen können zurzeit keine Fiebersäfte für Kinder anbieten, insbesondere Paracetamol- und Ibuprofen-Präparate. Dafür gibt es laut Medizinern und Pharmazeuten mehrere Gründe.
So habe vor Kurzem ein großer Schmerzmittel-Hersteller die Produktion eingestellt, wie ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) dem NDR in Niedersachsen sagte. Der Grund sei ein Preisanstieg beim Wirkstoff Paracetalmol - dieser sei um 70 Prozent teurer geworden. Das geringere Angebot habe wiederum dazu geführt, dass Ibuprofen-haltige Mittel so stark nachgefragt wurden, dass auch sie knapp sind.
Apothekerkammer: Angebot lohnt sich für Hersteller nicht
Hinzu kommt laut Apothekerkammer Niedersachsen die Tatsache, dass die Rohstoffe für Fiebersäfte meist in Asien produziert würden. Das habe hohe Lieferkosten zur Folge, erklärte Kammer-Vorständin Gabriele Röscheisen-Pfeifer. Eine weitere Ursache seien die sehr günstigen Rabattverträge der Krankenkassen. Für manche Pharmakonzerne rentiere sich das Angebot nicht mehr, so Röscheisen-Pfeifer weiter.
Pharmazeuten überbrücken Lieferprobleme teils selbst
Die KVN geht davon aus, dass die Marktlücke voraussichtlich erst gegen Herbst wieder geschlossen werden kann. Manche Apothekerinnen und Apotheker versuchen derweil, sich selbst zu helfen: Pharmazeutin Stephanie Koop etwa will in ihren Läden in Lingen, Meppen und Schapen die Schmerzmittel vorerst selbst herstellen.