Corona bei Froneri: Nicht alle Mitarbeiter kommen zum Test
Nach einem großen Corona-Ausbruch in einer Osnabrücker Speiseeis-Fabrik hat die Stadt die Belegschaft erneut testen lassen. Doch nicht alle Mitarbeiter kamen.
Rund 460 Frauen und Männer hätten zu dem Termin auf dem Betriebsgelände am Mittwoch erscheinen müssen, 70 fehlten jedoch, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Der Gesundheitsdienst werde deshalb einen neuen Testtermin organisieren, sagte die Vorsitzende des Corona-Krisenstabs, Katharina Pötter.
Drei Personen mit britischer Virus-Mutation
Bislang war die Infektion bei 210 der rund 850 Beschäftigten nachgewiesen worden. In drei Fällen wurde die deutlich ansteckendere sogenannte britische Mutation B.1.1.7 festgestellt. Bei dem Corona-Ausbruch handelt es sich um einen der bislang größten in Niedersachsen. Aktuell sind deshalb rund 1.000 Menschen in Quarantäne. Die Dimension sei vergleichbar mit Ausbrüchen in Schlachtbetrieben im vergangenen Jahr "und muss ausgesprochen ernst genommen werden", sagte ein Sprecher des niedersächsischen Sozialministeriums.
Hygienekonzepte werden von Behörden nicht überprüft
Der Gesundheitsdienst ermittelt aktuell, wie das Virus in den Betrieb kam. Fest steht schon jetzt: Regelmäßige Kontrollen in solchen Betrieben seien nicht möglich, so der Gesundheitsdienst gegenüber NDR 1 Niedersachsen. Und auch die Hygienekonzepte würden von den Behörden nicht überprüft.
Ausbruch treibt Inzidenzwert nach oben
Der Massenausbruch in der Eisfabrik ist für die gesamte Region ein herber Rückschlag bei der Bekämpfung der Pandemie. In der vergangenen Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner bereits mehrere Tage hintereinander unter der Marke von 50 gelegen. Damit ist es jetzt erst einmal vorbei: Von einem Tag auf den anderen stieg der Inzidenzwert in der Stadt und liegt jetzt bei knapp 117 (Stand: 17. Februar).
Standort bis mindestens 26. Februar geschlossen
Die ersten Fälle in der Eisfabrik waren in der vergangenen Woche festgestellt worden. Daraufhin hatte Froneri die Produktion gestoppt und ein Testzentrum eingerichtet. Das Unternehmen selbst sprach von einer "pfeilschnellen Ansteckungswirkung, die den Standort voll erwischt" habe. Der Standort bleibt mindestens bis zum 26. Februar geschlossen.
Verschiedene Hygienemaßnahmen im Werk
Froneri beteuerte, die Hygienekonzepte umgesetzt und wiederholt angepasst zu haben. Abstände zwischen Arbeitsbereichen seien vergrößert, die Belüftung optimiert und Arbeitsprozesse angepasst worden, um Menschengruppen zu vermeiden. Zudem gelte in allen Abteilungen grundsätzlich eine Abstandspflicht von zwei Metern und eine allgemeine Maskenpflicht.
