Anschlag in Wien: Durchsuchung in Osnabrück und Bremen
Nach dem islamistischen Anschlag in Wien haben Fahnder Wohn- und Geschäftsräume von zwei Osnabrückern und eines 18-jährigen Bremers durchsucht. Sie gehörten der Szene an, seien aber nicht verdächtig.
Neben den Razzien in Osnabrück und Bremen seien auch die Räume von zwei weiteren Männern aus Wedel im Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein) und aus Kassel überprüft worden, die laut Bundeskriminalamt (BKA) ebenfalls der Islamistenszene zugeordnet werden. Sie sind demnach zwischen 18 und 25 Jahre alt.
Zwei der Männer trafen späteren Attentäter in Wien
Einer der Osnabrücker und ein Mann aus Kassel waren nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom 16. bis 20. Juli in Wien. Dort hätten sie sich mehrmals mit dem späteren Attentäter getroffen. Einer der beiden sei sogar bei ihm untergebracht gewesen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Das Treffen soll von den österreichischen Behörden bemerkt worden sein, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet. Zudem hätten die Männer Kontakt über einen Messenger-Dienst gehabt. Auch der dritte Mann soll laut Bundesanwaltschaft und BKA über das Internet Kontakt zu dem Attentäter gehabt haben. Der vierte soll mit Kontaktpersonen des Mannes über das Internet kommuniziert haben. Der Mann aus Bremen habe keinen Kontakt zum Attentäter gehabt, hieß es.
Kein Anfangsverdacht gegen die fünf Männer
"Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen besteht gegen die fünf von den heutigen Maßnahmen betroffenen Personen kein Anfangsverdacht für eine Beteiligung an dem Anschlagsgeschehen", erklärte das Bundeskriminalamt. Die Durchsuchungen dienten laut Bundesanwaltschaft dazu, mögliche Beweismittel zu sichern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur werden die vier Männer bislang als Zeugen geführt.
Ermittler sichern Kommunikationsmittel
In den durchsuchten Räumen seien am Freitag vornehmlich Kommunikationsmittel beschlagnahmt worden, die nun ausgewertet werden müssten. Die Durchsuchungsbeschlüsse seien am Donnerstag beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs erwirkt worden. Zuvor habe die österreichische Justiz entsprechende Erkenntnisse an deutsche Behörden übermittelt, hieß es.
Attentäter gehörte zu islamistischem Netzwerk
Ein Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte am Montag in der österreichischen Hauptstadt vier Menschen getötet und mehr als 20 weitere zum Teil schwer verletzt, bevor er selbst durch Polizeischüsse starb. Der 20-jährige Attentäter war nach Überzeugung der Ermittler Teil eines radikal-islamistischen Netzwerks, das über Österreich hinausreicht.
