lllegales Holz für "Gorch Fock?" Gerichte lehnen Baustopp ab
Kein Baustopp auf der "Gorch Fock". Verwaltungsgerichte in Köln haben am Freitag entschieden, dass die Arbeiten am Segelschulschiff fortgesetzt werden dürfen. Eine endgültige Entscheidung soll folgen.
Der Einbau von Teakholz auf dem Marine-Schulschiff "Gorch Fock" muss bis zu einer Entscheidung in einem gerichtlichen Eilverfahren nicht sofort gestoppt werden. Das beschloss das Verwaltungsgericht Köln in einer sogenannten Zwischenentscheidung, wie eine Sprecherin am Freitag mitteilte.
Illegales Tropenholz aus Myanmar?
In dem Fall geht es um Vorwürfe, wonach bei der laufenden Sanierung der "Gorch Fock" illegales Tropenholz aus Myanmar verbaut wird. Antragsteller in Köln ist der Deutsche Naturschutzring. Nach Angaben des Gerichts war beantragt worden, dass die Richter einen sofortigen Stopp der Arbeiten auf dem Schiff verfügen - noch bevor sie im laufenden Eilverfahren zu einer Entscheidung kommen. Dies wurde vorerst abgelehnt
Ein Großteil des Holzes ist bereits verbaut
Das Gericht nannte dafür zwei Argumente: Zum einen sei der Einbau des Holzes nicht zwingend unumkehrbar. Zum anderen sei nach vorliegenden Informationen schon ein Großteil des Holzes verbaut. Das Oberverwaltungsgericht, das sich kurz darauf mit einer Beschwerde gegen die Kölner Entscheidung befasste, untermauerte den Beschluss. Die Beschwerde wurde abgewiesen.
WWF will Prüfung der Vorwürfe
Die Umweltorganisation WWF, die sich für den Fall mit dem Thema befasst hat, will nach eigenen Angaben weiterhin die Prüfung der Vorwürfe erwirken. Unabhängig von dem Eilantrag waren die Arbeiten auf der Lürssen-Werft in Berne an der Unterweser weitergeführt worden: "Der Einbau des Teakholzes auf Deck ist im Gange", sagte ein Sprecher der Marine am Donnerstag.
Werften wohl unbeteiligt
Im Fall der Verwendung des umstrittenen Holzes ist den beteiligten Werften offenbar kein Vorwurf zu machen, da die Bundeswehr das Holz selbst bei dem Importeur aus dem Landkreis Harburg bestellt haben soll. Die "Gorch Fock" war wegen des exorbitanten Anstiegs der Sanierungskosten von anfangs 10 auf 135 Millionen Euro in die Schlagzeilen geraten. Ende Mai 2021 soll die "Gorch Fock" wieder segeln.
