Weiter Streit um Holzheizkraftwerk
Es ist bereits im Bau, dennoch lässt die Kritik am künftigen Holzheizkraftwerk nicht nach. Jetzt geht es um die geplante Fernwärmeleitung durch das Stadtgebiet von Cuxhaven.
Die neue Mehrheit aus SPD und Grünen im Rat der Stadt hat angekündigt, die Fernwärmeleitung verhindern zu wollen. Die Fraktionen begründen das ganz grundsätzlich damit, dass das Heizkraftwerk, das mit Holz betrieben werden soll, nicht nachhaltig sei. Tausende Tonnen Holzschnitzel, die dort künftig verfeuert werden sollen, müssten über den See- und Landweg nach Cuxhaven transportiert werden. Auch kritisieren sie: Kraftwerk und Leitung seien genehmigt worden, ohne die städtischen Gremien zu beteiligen.
NPorts weist Kritik zurück
Genehmigt hat das Projekt einer Schweizer Investmentgesellschaft das Gewerbeaufsichtsamt. Die Fernwärmeleitung soll bereits Ostern 2022 fertig sein und dann Hafenbetriebe mit Fernwärme und Strom versorgen. Das Verlegen der Leitung wurde vom Hafenbetreiber Niedersachsen Ports (NPorts) veranlasst. Der Leiter der Niederlassung Cuxhaven, Knut Kokkelink, sagte dem NDR, die Genehmigungen im Hafen seien nach geltendem Recht erfolgt.
Schon frühe Kritik von Umweltschützern
Das Kraftwerk entsteht seit Februar 2021 auf einem Hafengrundstück in Cuxhaven. Es wird für 20 Jahre finanziell gefördert nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und soll pro Jahr bis zu 100.000 Tausend Tonnen Frisch- und Restholz aus der Industrie verbrennen. Umweltschützer und Klimaaktivisten kritisierten schon früh, dass das Kraftwerk in einer waldarmen Gegend entsteht und Holz zum Verfeuern extra dorthin gebracht werden muss. Cuxhaven sei geeigneter für die Produktion von Windenergie, sagen sie.
