Taufkirche von Orgelbauer Schnitger wird saniert
Rund drei Wochen nach dem Brand der Taufkirche des barocken Orgelbau-Meisters Arp Schnitger in Brake-Golzwarden (Landkreis Wesermarsch) muss das Gebäude komplett saniert werden. Die St.-Bartholomäus-Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Löschwasser und Ruß hätten schwere Schäden verursacht, sagte Dirk-Michael Grötzsch, Sprecher der Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg.
Kirche hat ein Notdach bekommen
Inzwischen sei die Kirche voll eingerüstet worden und habe ein Notdach erhalten. Die Kirchenbänke seien bereits eingelagert worden. Die Kirche sucht nun eine besondere Halle, in der unter anderem die Orgel, die hölzerne Empore sowie die Kanzel gelagert werden können. Die Halle müsse klimatisiert sein, damit sich weder Schimmel bilde noch Holz reiße, hieß es. Gottesdienste könnten wohl frühestens in zwei bis drei Jahren wieder abgehalten werden.
Schadenshöhe unklar
Anfang des Monats hatte der Dachstuhl Feuer gefangen. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Brand gelegt wurde. Sie sucht derzeit nach einem Jungen, der kurz vor dem Feuer aus der Kirche gelaufen sein soll. Die Schadenshöhe ist noch unklar.
300. Todestag von Schnitger
Orgelbauer Arp Schnitger wurde 1648 geboren. Sein Tod jährt sich dieser Tage zum 300. Mal. Wann Schnitger genau gestorben ist, ist nicht bekannt. Der 28. Juli jedenfalls wird als der Tag seiner Beisetzung genannt. Schnitgers Werke - im Klang und Bau komplexe Orgeln - sind weit über die Grenzen des heutigen Niedersachsens und Deutschlands bekannt. Große Komponisten wie Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach bewunderten die Instrumente des Mannes, der in Neuenfelde, heute ein Stadtteil Hamburgs, begraben liegt.
