Oldenburg: Schleimpilz Blob vermehrt sich im Botanischen Garten
Seit der sogenannte Blob am Montag im Botanischen Garten in Oldenburg entdeckt wurde, ist er über den Boden des Tropenhauses gewandert. Mit Futter ließ er sich nicht zurück ins Beet locken.
Denn der Schleimpilz, der umgangssprachlich als Blob bezeichnet wird, habe bereits Fruchtkörper gebildet, erklärt Bernhard von Hagen, Kurator des Botanischen Gartens. Normalerweise sei der Blob an Haferflocken und proteinhaltiger Nahrung interessiert. Befindet er sich aber im Fortpflanzungsmodus, frisst der Organismus nicht mehr, sagt von Hagen. Sind die Sporen des Schleimpilzes einmal verteilt, verzieht sich der Blob zurück ins Unterholz.
"Ein Schleimpilz kann kriechen, er kann schmecken und er kann sich entscheiden", sagt von Hagen. Er finde so auch kurze Wege durch ein Labyrinth. Die Zellmasse könne durch aderähnliche Gebilde nach vorne wandern. Der Blob, der in Anlehnung an einen Horrorfilm seinen Namen erhielt, ist nach Angaben von Hagen eigentlich weder ein Pilz noch ein Tier oder eine Pflanze. Physarum polycephalum - so der botanische Name - sei aus einer eigenen Entwicklungslinie entstanden. Der Schleimpilz bestehe aus vielen Millionen Zellkernen, die von einer einzelnen Amöbe stammten.