Niedersächsisches Wattenmeer: Kitesurfer bekommen mehr Raum
Kitesurfer bekommen an der Nordsee mehr Platz für ihren Sport. Statt 18 soll es im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer in absehbarer Zeit 29 Kitesurf-Bereiche geben.
Die zu befahrende Fläche vergrößere sich damit auf 3.068 Hektar, wie eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums mitteilte. Dies sei ein Kompromiss, den Umweltministerium, Wassersportverbände und Nationalparkverwaltung geschlossen hätten, hieß es. Im Gegenzug müssten die Sportlerinnen und Sportler einigen Beschränkungen zu bestimmten Jahres-, Tages-, und Tidezeiten hinnehmen. "Wir erleichtern den Kitesport an vielen Stellen, unterstützen den Tourismus damit in der Küstenregion - ohne den Natur- und Vogelschutz zu gefährden", sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD).
OVG kippt Landesregeln
Die bisherigen Landesverordnung zu Kitesport-Zonen im Wattenmeer hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg im vergangenen Dezember gekippt. Das Gericht erklärte damals, dies dürfe nur der Bund als zuständiger Gesetzgeber entscheiden. Der Kompromiss für Niedersachsen soll nun Eingang in die neue Befahrensverordnung finden, die das Bundesverkehrsministerium aktuell ausarbeitet.
Wassersportler mit Kompromiss zufrieden
Der Verband Deutscher Wassersport Schulen (VDWS), der mit anderen Verbänden an den Gesprächen teilnahm, begrüßt die Lösung. Im Vergleich zur bisherigen Regelung verbessere sich die Situation für die Wassersportler, sagte der erste Vorsitzende Thomas Weinhardt. Unter anderem entfalle die Befristung von Kitesurf-Zonen, die bislang bis zu fünf Jahre betrug. Unter diesem Aspekt hätte man keine nachhaltige Infrastruktur aufbauen können - weder die Schulen noch der Tourismus hätten damit vernünftig leben können.
