Nach erstem Erfolg: Bauern wollen für alle nachverhandeln
Im Streit um faire Preise haben sich Landwirte und Handel auf ein erstes Hilfspaket geeinigt. Die Bauern sind mit den Verhandlungsergebnissen noch nicht zufrieden. Einige Erzeuger sind außen vor.
Nun wollen die Landwirte für die Kälbermäster, Geflügelhalter und Ackerbauern nachverhandeln, sagte Anthony Lee, Sprecher des Zusammenschlusses Land schafft Verbindung in Cloppenburg. Diese seien bisher leer ausgegangen. Bisher profitierten Schweine- und Milchbauern von den Ergebnissen der Gespräche des vergangenen Wochenendes, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet.
Einigung schriftlich bestätigt
Diese haben Lebensmitteleinzelhandel und Landwirte am Dienstagabend schriftlich fixiert: Zu diesen Punkten gehört unter anderem, dass sie eine Ombudsstelle zwischen Handel und Landwirtschaft einrichten wollen. Sie dient demnach dazu, Konflikte frühzeitig beilegen zu können. Das von beiden Seiten erklärte Ziel: Die Landwirtschaft soll zukunftsfähig bleiben.
Herkunftszeichen, Tierschutz, Hilfsfonds
Außerdem streben beide Parteien ein einheitliches Herkunftszeichen für heimische landwirtschaftliche Produkte an. Und sie wollen klären, wie sich mehr Tierschutz beim Halten von Schweinen und Milchkühen auch für die Landwirte rechnen kann. Außerdem soll ein Sofort-Hilfsfonds für die Landwirte eingerichtet werden, der die Einkommenseinbußen für die Bauern, bedingt durch Corona und die Afrikanische Schweinepest, auffangen soll. Neben dem Lebensmitteleinzelhandel sollen sich an diesem Fonds auch die Lebensmittelindustrie und der Staat beteiligen, heißt es in dem Schreiben.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich Landwirte und Lebensmittelhandel in einer gemeinsamen Videokonferenz angenähert. Demnach hatten bereits Rewe, Penny, Lidl und Kaufland angekündigt, mehr für ausgewählte Schweinefleisch-Produkte bezahlen zu wollen.
