Blick auf das Emder Matjesfest: Über Nacht wurde ein Fahrgeschäft abgebaut, es stand rechts neben den Toiletten-Wagen. © picture alliance/dpa/Lars Klemmer Foto: Lars Klemmer

Tödlicher Unfall überschattet Emder Matjestage

Stand: 30.05.2022 11:23 Uhr

Die am Sonntag zu Ende gegangenen Emder Matjestage wurden von einem tödlichen Unfall überschattet. Die Polizei schließt Fremdverschulden aus und geht von einem tragischen Unglücksfall aus.

Eine 18-jährige Mitarbeiterin eines Karussells war in der Nacht zu Sonntag unter das Fahrgeschäft geraten, als dieses in Fahrt war. Die junge Frau wurde noch vor Ort noch reanimiert. Im Krankenhaus erlag sie kurz darauf ihren Verletzungen, wie die Polizei mitteilte.

Staatsanwaltschaft Aurich ermittelt

Die 18-Jährige hatte sich den Angaben zufolge nach einer verlorenen Brille eines Fahrgastes gebückt. Die Mitarbeiterin aus dem Landkreis Aurich habe offenbar das Tempo der Gondel falsch eingeschätzt, sagte ein Polizeisprecher. Sie dachte, sie hätte noch Zeit, die Brille aufzuheben. Dabei wurde sie dann mit voller Wucht von der Gondel am Oberkörper getroffen. Die Staatsanwaltschaft Aurich hat Ermittlungen aufgenommen.

Gewerbeaufsichtsamt prüft Fahrgeschäft

Bei dem Fahrgeschäft handelte es sich um eine Art Schiffsschaukel, bei der eine große, runde Scheibe, auf der die Fahrgäste sitzen, hin- und herschwingt. Nach Angaben des Marktmeisters Uwe Hellmann hat das Gewerbeaufsichtsamt das Fahrgeschäft nach dem Unfall geprüft. Technische Mängel seien nicht festgestellt worden. Das Fahrgeschäft wurde noch in der Nacht abgebaut, sagte Hellmann.

Schweigeminute zum Abschluss

Die Matjestage endeten am Sonntag. Anstelle eines geplanten Konzertes von 1.000 Shanty-Sängern wurden eine Andacht und eine Schweigeminute für die 18-Jährige abgehalten. Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos) sprach den Angehörigen der jungen Frau seine Anteilnahme aus. "Dieses Leid ist unvorstellbar und macht mich sprachlos", schrieb er auf der Internetseite der Stadt. Er denke auch an die Betreibenden des Fahrgeschäfts, die Schausteller-Familien und die Veranstaltenden, für die das tragische Unglück ein schwerer Schlag sei. "Die 31. Emder Matjestage sollten ein beschwingtes und freudiges Fest nach der Phase der Pandemie werden", schrieb Kruithoff. Nun liege über der Veranstaltung "der dunkle Schatten der Trauer".

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NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 30.05.2022 | 12:00 Uhr

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