Lieferte Friesoyther Firma Medikament für Hinrichtungen?
Vor dem Oldenburger Landgericht müssen sich ab heute drei Mitarbeiter eines Friesoyther Pharmaunternehmens verantworten. Ihnen wird ein Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz vorgeworfen.
Die Angeklagten - darunter zwei Geschäftsführer - sollen ein Medikament in die USA und nach Japan geliefert haben, das dort verwendet werden könnte, um Gefangene hinzurichten. In dem Prozess geht es um mehrere Tonnen des Medikaments, das normalerweise zum Einschläfern von Tieren genutzt wird. Der Wirkstoff Pentobarbital kann aber auch zur Vollstreckung der Todesstrafe eingesetzt werden. Das Gericht muss klären, ob die Ausfuhr aus der EU genehmigt oder aber illegal war.
Lieferung ging an US-Schwesterfirma
Es ist nicht erwiesen, dass die Lieferung aus Friesoythe tatsächlich für Hinrichtungen verwendet wurde. Das Unternehmen im Landkreis Cloppenburg soll das Medikament an seine US-amerikanische Schwesterfirma geliefert haben. Diese betont, es sei nicht für den menschlichen Gebrauch zugelassen. Wie aus der Produktverpackung hervorgehe, sei das Produkt nur zur Verwendung durch Tierärzte bestimmt.