Nordmole in Bremerhaven: Schiefer Leuchtturm ist abgetragen

Stand: 29.08.2022 12:57 Uhr

Von dem in Schieflage geratenen Leuchtturm in Bremerhaven ist nichts mehr zu sehen. Mit einer Abbruchschere wurden Steine des Turms am Montagmorgen von oben nach unten vorsichtig abgetragen.

Die Arbeiten am Backsteinkörper des Turms gingen schnell voran: Bis zum Mittag war der einst 20 Meter hohe Turm vollständig abgetragen. Es sei versucht worden, Teile wie Fenster, Türen und Gitter komplett zu bergen, sagte ein Sprecher des Hafenbetreibers Bremenports. Ob und in welchem Ausmaß das gelang, war zunächst unklar. Teile des herausgebrochenen Mauerwerks sollten gesichert und sortiert werden, hieß es. Der Leiter des Landesamts für Denkmalpflege in Bremen, Georg Skalecki, äußerte sich zuversichtlich. "Wir werden den Turm rekonstruieren, mit einem relativ großen Anteil an originalem, authentischem Mauerwerk." Zuvor müsse die Mole saniert werden.

VIDEO: Abgesackter Leuchtturm: Bergung der Kuppel im Zeitraffer (1 Min)

Wiederaufbau bis 2025 geplant

Die Abbrucharbeiten kosten voraussichtlich bis zu eine Million Euro, wie buten un binnen (Radio Bremen) berichtet. Am Freitag war die fünf Tonnen schwere Kuppel des Turms per Kran geborgen worden. Zuvor waren mehrere Bergungsversuche missglückt. Grund dafür waren Verankerungen, von denen fast niemand wusste. Die Hafengesellschaft Bremenports hat zugesichert, den Turm bis 2025 wieder aufzubauen.

Videos
Der schiefe Leuchtturm in Bremerhaven ist komplett abgerissen. © Radio Bremen | buten un binnen
1 Min

Der schiefe Turm von Bremerhaven ist abgebaut

Die Baureste sollen für den Wiederaufbau verwendet werden. Der Abriss hat etwa eine Million Euro gekostet. 1 Min

Leuchtfeuer seit 1914 in Betrieb

Die Nordmole an der Geestemündung, an deren Spitze der Turm stand, war in der Nacht zum 18. August abgesackt. Seitdem befand sich der Moleturm in bedrohlicher Schieflage. Der Leuchtturm wurde nach Angaben der Stadt 1914 in Betrieb genommen, seit 2001 steht er unter Denkmalschutz. Die Nordmole ist Eigentum des Landes Bremen, der Turm mit seinem aktiven Leuchtfeuer gehört der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

Weitere Informationen
Die Kuppel wird vom schiefen Leuchtturm gehoben. © dpa-Bildfunk Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Nach acht Tagen: Kuppel von Leuchtturm in Bremerhaven gerettet

Ein Kran hat die denkmalgeschützte Spitze am Freitag vom Moleturm gehoben. Dieser soll später wieder aufgebaut werden. (26.08.2022) mehr

Kräne und weitere Fahrzeuge für die Untersuchung stehen vor dem schiefen Leuchtturm. © Radio Bremen

Schiefer Turm von Bremerhaven provisorisch gesichert

Stürzt er ein, landet er auf einem heubedeckten Schwimmponton. Offen ist, wie es mit der denkmalgeschützten Kuppel weitergeht. (20.08.2022) mehr

Expert des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt lassen eine Gerät für Sonaraufnahmen zu Wasser. © NonstopNews

Leuchtturm in Bremerhaven: Sonargeräte prüfen Stabilität

Ein Unterwasserfahrzeug soll Aufschluss über den Zustand der Mole liefern, auf der der Turm steht. Die Mole war abgesackt. (19.08.2022) mehr

Leuchtturm an der Nordmole steht schief © NonstopNews

Bremerhaven: Nordmole sackt ab - Leuchtturm droht umzustürzen

Der Leuchtturm an der Einfahrt zur Geeste steht schief. Laut Wasserschutzpolizei könnte er umkippen und ins Wasser fallen. (18.08.2022) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 28.08.2022 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Ein Schild weist auf eine Baustelle auf einer Autobahn hin. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jan Woitas Foto: Jan Woitas

Bau einer Brücke: Autobahn 31 bei Emden bis Montag gesperrt

Arbeiter stellen zwischen Emden-Ost und Riepe ein Gerüst auf. Umleitungen über U11, U13, U24 und U50 sind ausgeschildert. mehr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen