Langeoog: Lösung für unbrauchbare Fähranleger in Sicht
Wer per Fähre von oder nach Langeoog reist, muss einen provisorischen Anleger nutzen. Denn die Brücken an den neuen Fähranlegern sind zu lang. Doch nun gibt es offenbar eine Lösung.
"Ich gehe davon aus, dass wir in vier bis sechs Wochen das Thema erledigt haben", sagt Langeoogs Inselbürgermeisterin Heike Horn (parteilos). Das wäre dann mit rund einem Jahr Verspätung. Im vergangenen Jahr waren an den Fähranlegern von Langeoog und Bensersiel (Landreis Wittmund) neue Brückenanlagen installiert worden, nachdem die alten Brücken in die Jahre gekommen waren. Kosten für die neuen Anlagen: rund sechs Millionen Euro. Doch laut der Gemeinde Langeoog kam es bei der Konstruktion zu einem Messfehler: Die Elektrohubbrücke, über die Gepäck vom Anleger auf die Fähren transportiert werden soll, geriet rund 40 Zentimeter zu lang. Deshalb passen die Rollen unter der Brücke nun nicht mehr in die dafür vorgesehenen Mulden auf den Schiffen, Gepäckstücke können daher nicht mehr verladen werden. Es sei denn, die Schiffe setzen ein Stück zurück - aber dann kommen die Fahrgäste nicht mehr auf die Fähre, weil sie den seitlichen Aufgang nicht erreichen können.
Planungsbüro erarbeitet Lösung
Wegen der Fehlkonstruktion können Fähren von und nach Langeoog die Anleger seit rund einem Jahr nicht nutzen und müssen an Ausweich-Stellen anlegen. Laut Inselbürgermeisterin Horn hat sich das bislang zuständige Planungsbüro mittlerweile aus dem Auftrag zurückgezogen und die Gemeinde ein neues Büro damit beauftragt, eine Lösung zu finden. Nach neuen Messungen schlage das Büro vor, an den Pfählen, an denen die Brücken montiert sind, nachzubessern, sagt Horn. "Die Dalben werden aufgedoppelt, genau um die Zentimeter, die die Containerbrücke zu lang ist. Dadurch kann das Schiff so anlegen, dass die Containerbrücke wieder in die Mulden greifen kann." Damit das geschieht, müsse die Insel Langeoog zunächst in Vorleistung gehen, so Horn.
Folgekosten in sechsstelliger Höhe
Zu den Kosten machte die Verwaltungschefin keine Angaben. Danach werde man sich aber mit dem zunächst beauftragten Planungsbüro auseinandersetzen, sagte Horn. Denn ihren Angaben nach sind durch den Ausfall der Frachtbrücken Folgekosten im sechsstelligen Bereich entstanden: Da das Gepäck nicht über die Frachtbrücken auf die Fähren verladen werden konnte, musste es auf Frachtschiffe gebracht und hinter den Fähren hergefahren werden. Das sei kosten- und personalintensiv, erklärte Horn. Auch deswegen hoffe man, die neuen Anleger möglichst bald in Betrieb nehmen zu können.
