Kindsmord: "Maskenmann" nach Frankreich ausgeliefert
Der zu lebenslanger Haft verurteilte sogenannte Maskenmann, Martin N., ist wegen eines möglichen weiteren Verbrechens nach Frankreich ausgeliefert worden.
Wie ein Sprecher des Justizministeriums in Hannover am Sonnabend bestätigte, wurde der Mann am 20. Januar aus der Justizvollzugsanstalt Celle in die JVA Offenburg (Baden-Württemberg) gebracht, wo er den Franzosen übergeben wurde. Der 50-Jährige soll im April 2004 in der Bretagne einen Jungen nachts aus einem Schullandheim entführt und umgebracht haben. Der Bremer sitzt seit neun Jahren in der Justizvollzugsanstalt Celle in Haft. Das Oberlandesgericht Celle hatte im Dezember einem europäischen Haftbefehl stattgeben.
2012 zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt
Martin N. hatte jahrelang in Deutschland kleine Jungen missbraucht und drei von ihnen im Alter von acht, neun und 13 Jahren ermordet. Zwischen 1992 und 2001 schlich er sich in Norddeutschland nachts maskiert an die Betten seiner Opfer. 2012 wurde er vor dem Landgericht Stade verurteilt. Nun soll er auch in Frankreich zur Rechenschaft gezogen werden.
Martin N. soll Haftrichter vorgeführt werden
Laut der französischen Zeitung "Ouest France" soll Martin N. mit dem Mord an dem jungen Franzosen geprahlt und Täterwissen offenbart haben. Am kommenden Montag soll der Verdächtige dem Haftrichter im westfranzösischen Nantes vorgeführt werden. Die französischen Ermittler hatten ihn seit Jahren auch als möglichen Mörder des elfjährigen Jungen aus der Bretagne in Verdacht. Der Tatablauf ähnelte den Mordfällen aus dem Nordwesten Niedersachsens. Der Häftling soll zunächst für acht Monate in französischem Gewahrsam bleiben. Wegen des Mordes an dem französischen Jungen droht ihm dort ein Prozess. Danach soll der 50-Jährige weiter seine lebenslange Haftstrafe in Deutschland verbüßen.
