Neun-Euro-Ticket gilt jetzt auch im IC nach Norddeich-Mole
Wer mit dem Neun-Euro-Ticket an die niedersächsische Nordseeküste fahren möchte, darf seit Freitag auch IC-Züge nach Norddeich-Mole nutzen. Dafür zahlt das Land einen Millionenbetrag an die Deutsche Bahn.
Bislang waren die IC-Züge, die regelmäßig auf der Strecke zwischen Bremen und Norddeich-Mole fahren, nicht Teil des Angebots für das Neun-Euro-Ticket. Das hatte für große Diskussionen gesorgt. Jetzt haben sich Niedersachsens Landesregierung und die Deutsche Bahn auf die Freigabe der IC-Züge auf dieser Strecke geeinigt, wie es am Mittwoch aus dem Verkehrsministerium hieß. Dafür zahlt das Land der Bahn 1,5 Millionen Euro.
Althusmann: Geld wird für andere Landesprojekte fehlen
"Wir haben hart verhandelt, schließlich wird uns dieses Geld mittelfristig an anderer Stelle für ebenfalls wichtige Landesprojekte fehlen", sagte Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU). Dennoch sei dies kurz vor den Sommerferien ein guter Kompromiss. Viele Touristen, die an die Küste oder auf die ostfriesischen Inseln Norderney und Juist wollen, nutzen die Bahnstrecke. Im Zwei-Stunden-Takt verkehren dort Regionalexpress- und Intercity-Züge. Normalerweise werden auf der Strecke auch Nahverkehrstickets in den IC-Zügen akzeptiert, wofür Niedersachsen und Bremen jedes Jahr etwa 2,9 Millionen Euro an die Bahn zahlen.
Bremen zahlt der Bahn nichts
Damit in den Intercity-Zügen auch das Neun-Euro-Ticket gilt, verlangte die Bahn im Mai zusätzliche 5,24 Millionen Euro für den dreimonatigen Aktionszeitraum. Später senkte die Bahn die Forderung auf 2,5 Millionen Euro. Nach Angaben des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums wollte das Land Bremen keinen Ausgleich an die Bahn zahlen. Weniger als zwei Monate vor dem Ende des Neun-Euro-Tickets nahm die Bahn nun das Angebot von 1,5 Millionen Euro aus Niedersachsen an.